Das DFJW: Verständnis, Austausch und Bürgerinitiativen

Teilen

Wussten Sie schon? Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) wurde 1963 durch den Élysée-Vertrag gegründet, um die Verständigung und den Austausch zwischen jungen Menschen der beiden Länder zu erleichtern und das Erlernen der Partnersprache zu fördern.

Förderung des Austauschs zwischen jungen Menschen aus Frankreich, Deutschland und Europa

Das DFJW unterstützt jedes Jahr über 8 000 Programme für junge Menschen zwischen 3 und 30 Jahren: Schul- und Hochschulaustausche, freiwillige oder Pflichtpraktika, Sport- und Kulturveranstaltungen, Engagementprojekte, Sprachkurse, Jobangebote, interkulturelle Aus- und Fortbildungen usw. Seit der Gründung des DFJW konnten über 9 Millionen junge Menschen aus Deutschland und Frankreich an insgesamt 376 000 Austauschprogrammen teilnehmen.

Darüber hinaus hat das DFJW seine Aktivitäten ausgeweitet und unterstützt mittlerweile auch trilaterale Projekte. Diese Projekte werden mit anderen europäischen Ländern sowie mit Nachbarländern der Europäischen Union im südlichen oder östlichen Mittelmeerraum durchgeführt. Vor kurzem wurden zudem Sonderfonds für Projekte mit Ländern in Mittel- und Osteuropa (MOE) sowie in Südosteuropa (SOE) und im Maghreb eingerichtet.

Mit dem Vertrag von Aachen, der am 22. Januar 2019 unterzeichnet wurde und Anfang 2020 in Kraft getreten ist, wurde dem DFJW ein neues Ziel vorgegeben: der Ausbau der Mobilität, die jungen Menschen aus Deutschland, Frankreich und Europa eine Chancen bietet. Damit wird ein doppeltes Ziel verfolgt:

  • 10 Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmer bis zum 60. Jubiläum des DFJW im Juli 2023;
  • Erweiterung der Zielgruppen (20 % der Teilnehmenden an interkulturellen Austauschen sollen junge Menschen mit besonderem Förderbedarf sein)

Aufgrund der Covid-19-Gesundheitskrise und der daraus resultierenden Reisebeschränkungen haben das DFJW und seine 8 000 Partner ihre Tätigkeiten anpasst, um so die Austausche fortsetzen und die Kontakte aufrechterhalten zu können. Außerdem sind dank des digitalen Fortschritts heute auch Online-Begegnungen für junge Menschen möglich. Das DFJW hat bestimmte Maßnahmen ergriffen, um die Organisation von Austauschen während des Zeitraums bis zum 31. Dezember 2020 zu erleichtern und allen jungen Menschen trotz der Krise Begegnungen zu ermöglichen.

Unterstützung von deutsch-französischen Bürgerinitiativen

Auf Grundlage seiner langjährigen Erfahrung im Bereich der Annäherung von jungen Menschen aus Deutschland und Frankreich wurde das DFJW mit der Umsetzung des Deutsch-Französischen Bürgerfonds während der dreijährigen Pilotphase beauftragt:

Es handelt sich dabei um eine neue deutsch-französische Initiative, die das Ziel verfolgt, beide Völker, wie in Artikel 12 des Vertrags von Aachen vorgesehen, einander noch näher zu bringen. Unterstützt werden durch den im April 2020 gestarteten Fonds:

  • Vereine und Bürgerinitiativen
  • Städte- und Regionalpartnerschaften
  • Stiftungen
  • Akteure aus Sozialwirtschaft, Bildung und Wissenschaft im Dienste der deutsch-französischen Freundschaft und eines lebendigen Europas

Der Bürgerfonds wurde für das Jahr 2020 mit einem Gesamtbudget 2,4 Mio. Euro ausgestattet, das zu gleichen Teilen von Deutschland und Frankreich zur Verfügung gestellt wird. Durch die Förderung konkreter Projekte ermöglicht er es der deutschen und der französischen Regierung, eine neue Ära der Zusammenarbeit zwischen den Zivilgesellschaften der beiden Länder einzuleiten. Neben Akteuren, die sich bereits für die deutsch-französische Freundschaft stark machen, unterstützt der Fonds alle Personen, die Lust haben, ein deutsch-französisches Projekt auf die Beine zu stellen, und bietet dazu eine kostenlose interkulturelle Beratung. Die Vorgehensweise ist ganz einfach: Mithilfe einer Suchmaschine können Interessierte eine Partnerorganisation im anderen Land finden, wobei Kenntnisse der jeweils anderen Sprache keine unbedingte Voraussetzung sind.