Erstes Treffen der weltweiten Koalition für Schulverpflegung

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Am 18. und 19. Oktober 2023 findet in Paris das erste Treffen der weltweiten Koalition für Schulverpflegung („School Meals Coalition“) statt. Diese 2021 vom Welternährungsprogramm (World Food Programme – WFP) mit Unterstützung von Frankreich und Finnland gestartete Initiative hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 allen Kindern weltweit eine tägliche Schulmahlzeit zu bieten und so für ihre Lernfortschritte und ihr Wachstum zu sorgen.

Schulmahlzeiten, eine Waffe im Kampf gegen die Ernährungsunsicherheit

Zu den 349 Millionen Menschen, bei denen weltweit ein hohes Risiko der Ernährungsunsicherheit besteht, zählen 153 Millionen Kinder und Jugendliche. Um dieser Situation abzuhelfen, kommt der Schulverpflegung eine zentrale Rolle zu; außerdem leistet sie einen Beitrag zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung.

Schulmahlzeiten tragen dazu bei, den Zugang zur Gesundheits- und Wasserversorgung sowie zur Kinderernährung zu gewährleisten, da sie gesunde Lebensmittel bereitstellen. Außerdem stärken sie den Zugang zur Bildung, indem sie den Schulbesuch verlängern und das Lernen fördern, und helfen darüber hinaus, die Geschlechterungleichheit zu verhindern.

Die Schulverpflegung schafft auch Arbeitsplätze: In vielen Ländern ist sie der wichtigste öffentliche Haushaltsposten im Ernährungsbereich und kann somit zur Entwicklung der lokalen Landwirtschaft beitragen, indem sie den Erzeugern eine transparente, stabile Nachfrage bietet.

Schulmahlzeiten können wegweisend für nachhaltige Ernährungssysteme sein, denn Ernährungssysteme sind für über ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich und der Einsatz fossiler Energieträger verteuert die landwirtschaftliche Erzeugung. Die Förderung nachhaltiger Anbaumethoden, kurzer Versorgungsketten und verantwortlicher Verhaltensweisen zur Reduzierung von Verschwendung muss weltweit begleitet werden.

Aktionen der Koalition für Schulverpflegung

Die Koalition für Schulverpflegung umfasst heute 87 Mitgliedstaaten sowie die EU und die Afrikanische Union. Diese auf Integration ausgelegte Initiative vereint außerdem knapp 100 Partner verschiedener Horizonte (wissenschaftliche Institutionen, Stiftungen, NRO, Organe der Vereinten Nationen, Gemeinden usw.). Die Tagung am 18. und 19. Oktober 2023 ist eine Gelegenheit, den Akteuren vor Ort Gehör zu verschaffen, die die Schulverpflegung tagtäglich umsetzen, darunter in erster Linie Kommunen.

Rede von Chrysoula Zacharopoulou bei der Koalition für Schulverpflegung (18. Oktober 2022)

Die Koalition steht auch für den Erfolg der Partnerschaften im Hinblick auf die Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen. Während die Coronapandemie und die Schließung von Schulen weltweit viele Kinder um ihr Schulessen gebracht haben, werden heute 30 Millionen mehr Kinder mit Schulmahlzeiten versorgt als vor der Pandemie, d. h. insgesamt 418 Millionen Kinder. Ebenso ist der Anteil der öffentlichen Finanzierung an der Schulverpflegung in Niedriglohnländern von ca. 30 % im Jahr 2020 auf 45 % 2022 gestiegen, und das trotz knapperer Budgets aufgrund der mannigfaltigen Krisen.

Doch während sich die Ernährungsunsicherheit infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine weltweit ausweitet und die Inflation in vielen Ländern steigt, ist eine Mobilisierung aller Akteure notwendig, damit alle Kinder Zugang zu ausreichender, gesunder und hochwertiger Ernährung erhalten.

Frankreichs Einsatz für die Schulverpflegung

Frankreich beteiligt sich aktiv an dieser weltweiten Anstrengung. Auf nationaler Ebene verfolgt Frankreich das Ziel, dass 50 % der in Schulen servierten Produkte nachhaltig und mit Qualitätssiegel hergestellt werden, davon mindestens 20 % Produkte aus biologischem Anbau. Ebenso wurde eine verpflichtende vegetarische Mahlzeit pro Woche in der Schulmensa eingeführt. Erprobt wird derzeit die Bereitstellung einer vegetarischen Option pro Tag, sofern dies möglich ist.

Auf internationaler Ebene unterstützt Frankreich weltweit den Zugang zu Schulmahlzeiten. 2022 investierte Frankreich über Projekte, die vom WFP umgesetzt werden, mehr als 28 Millionen Euro in Schulverpflegungsprogramme. So unterstützte das Land beispielsweise afghanische Schulkantinen nach der Einnahme von Kabul durch die Taliban und führte Aktionen in Algerien, Äthiopien, Haiti, im Libanon, in der Republik Kongo und in Venezuela durch. Frankreich finanziert auch das Sekretariat der Koalition für Schulverpflegung in den Räumlichkeiten des WFP (3,5 Millionen Euro seit seiner Einführung 2021).

Diese Aktion zugunsten der Schulverpflegung ist Teil des französischen und gesamteuropäischen Engagements zugunsten der weltweiten Ernährungssicherheit, insbesondere zur Unterstützung unserer am stärksten betroffenen Partner, einschließlich jener, die unter den Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine leiden.

2022 mobilisierte Frankreich knapp 920 Millionen Euro an gemeinnützigen Investitionen und humanitärer Hilfe, um die Ernährungssicherheit zu verbessern. 2023 wird sich dieser Betrag auf nahezu eine Milliarde Euro belaufen. So hat Frankreich seinen Beitrag zum Welternährungsprogramm nahezu verdreifacht, zu dessen Hauptgebern es zählt, die Einführung von Solidaritätskorridoren durch die Europäische Union unterstützt, über die 50 Millionen Tonnen landwirtschaftliche Produkte aus der Ukraine exportiert werden konnten, und den Transfer dieser Nahrungsmittel in Länder mit dem größten Bedarf finanziert (Transport von Getreide nach Somalia und Jemen, demnächst auch in den Sudan und nach Nigeria, Versand von Düngemitteln auf den afrikanischen Kontinent).

Die Ministerin für Europa und auswärtige Angelegenheiten, Catherine Colonna, kündigte am 17. September 2023 eine zusätzliche finanzielle Unterstützung in Höhe von 40 Millionen Euro für das Welternährungsprogramm an, mit der die Landwirtschaft sowohl der Ukraine als auch der am stärksten betroffenen Länder gefördert werden soll.

Stand: Oktober 2023