Die Kultur- und Kreativwirtschaft, ein Schlüsselthema unserer Außenpolitik

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An der Schnittstelle zwischen wirtschaftlichen Herausforderungen und diplomatischer Softpower hat sich der Export von Produktionen und Content der Kultur- und Kreativwirtschaft (KuK) als strategischer Schwerpunkt der Kulturdiplomatie Frankreichs durchgesetzt, getragen vom Ministerium für Europa und auswärtige Angelegenheiten. Als Brückenkopf dieses Ansatzes fungiert das französische Kulturnetzwerk im Ausland. Dazu wurden 37 diplomatische Vertretungen, ob Botschaften, Konsulate oder kulturelle Institutionen, mit einem „Prioritären Vorhaben zur Unterstützung der Kultur- und Kreativwirtschaft“ für den Zeitraum 2020-2022 betraut, das heute auf das gesamte französische Netzwerk im Ausland ausgeweitet werden soll.

Der Wirtschaftssektor der Kultur- und Kreativwirtschaft erzielt in Frankreich einen Umsatz von knapp 92 Mrd. Euro, davon rund 12 % über Exporte, und beläuft sich auf 2,3 % des französischen BIP (2019). Seine wirtschaftliche Bedeutung entspricht somit in etwa der Nahrungsmittelindustrie und dem Doppelten der Automobilindustrie. Nach drei Jahren anhaltender Bemühungen ist die erste Bilanz des Jahres 2022 durchwegs positiv.

Das Prioritäre Vorhaben

Das 2020 eingeführte „Prioritäre Vorhaben zur Unterstützung der Kultur- und Kreativwirtschaft“ hat sich das Ziel gesetzt, Kulturschaffende in 37 Ländern zu fördern, die ein großes Entwicklungs- und Exportpotenzial aufweisen. Innerhalb von drei Jahren ist es im Rahmen dieses Vorhabens gelungen, Akteure des Kulturbetriebs in den führenden und zweitrangigen Ländern des globalen Kreativsektors (kulturelle Startups, Herausgeber, Tourmanager, Museums- und Filmexperten, Entwickler von Videospielen und Serien usw.) zu begleiten und lokale Ökosysteme des Kreativsektors in Entwicklungsländern aufzubauen (Einrichtung von Inkubatoren, Strukturierung von Branchen, Beratung zum Urheberrecht usw.).

Konkrete Ergebnisse

In einem Bericht über die Highlights der Kultur- und Kreativwirtschaft („Best of Industries culturelles et créatives“) werden unter den mehr als 200 Projekten des prioritären Vorhabens einige symbolträchtige Initiativen der diplomatischen Vertretungen hervorgehoben.

Ein Austausch- und Innovationsprogramm

Von 6. bis 8. Oktober 2023 fand in Paris das Forum Création Africa rund um die Kultur- und Kreativwirtschaft statt. Mit einem innovativen Ansatz zielte es darauf ab, kreative Brücken zwischen Frankreich und den Ländern des afrikanischen Kontinents zu schlagen.

Zu den Schwerpunkten des mit Unterstützung des Außenministeriums und des Kulturministeriums sowie in Partnerschaft mit der französischen Entwicklungsagentur, Business France, der Banque Publique d’Investissement (Bpifrance) und des Institut français organisierten Forums Création Africa zählten aufstrebende Branchen wie TV-Serien, Animationsfilme, Virtual Reality (Videospiele, Metaversum, XR) und das Verlagswesen (Comics).

Strategische Perspektiven

Das Außenministerium möchte diesen Ansatz auf Dauer anlegen, ausweiten und verstärken. Ziel ist es, aus der Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft einen zentralen Baustein der Zusammenarbeit innerhalb des Kulturnetzwerks zu machen und ein französisches Team im Dienste der internationalen Kultur- und Kreativwirtschaft zu bilden, zu dem unter anderem das Institut français und Business France zählen.
Das „Prioritäre Vorhaben zur Unterstützung der Kultur- und Kreativwirtschaft“ ist eine wichtige Ressource für Kulturakteure, die einen Auf- und Ausbau ihrer Auslandaktivitäten anstreben. Es bekräftigt das wachsende Engagement des Außenministeriums, seines Kulturnetzwerks und seiner Akteure, zur internationalen Förderung der französischen Kultur- und Kreativwirtschaft beizutragen.

Stand : Oktober 2023