Französisch lehren und lernen
Das Netzwerk der französischen Bildungseinrichtungen im Ausland ist ein zentrales Element der Bildungs-, Kultur- und Wirtschaftsdiplomatie Frankreichs und unterstützt überall auf der Welt französische Gemeinden und Unternehmen bei ihrem Wachstum. Da in den französischen Auslandsschulen auch 244 000 ausländische Schülerinnen und Schüler (65 % der Schülerzahlen) unterrichtet werden, leistet es ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Förderung der französischen Sprache und Kultur. Die Schülerzahl in den französischen Bildungseinrichtungen ist innerhalb von 20 Jahren um 50 % gestiegen: Grund für dieses zunehmende Interesse ist die Spitzenqualität des Unterrichts.
Französische Schulen
- 5522 Bildungseinrichtungen
- 139 Länder
- 370 000 Schülerinnen und Schüler
Gemeinsam bilden diese Einrichtungen das französische Schulnetzwerk, das von der französischen Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (AEFE) betreut wird. Einige dieser Schulen sind in freier Trägerschaft, wobei die Schulträger Vereine, wie z. B. die Mission laïque française, oder Privatinvestoren sein können. Mit ihrer Anerkennung durch das französische Bildungsministerium wird ihre Übereinstimmung mit den Lehrplänen, pädagogischen Zielsetzungen und Grundsätzen des französischen Bildungssystems gewährleistet. Unterrichtet werden sowohl französische Kinder im Ausland als auch ausländische Schülerinnen und Schüler.
Im Schuljahr 2018/19 profitierten über 25 000 Schülerinnen und Schüler von einem Programm zur Vergabe von Schulstipendien, die auf Grundlage von sozialen Kriterien an französische Schüler vergeben werden.
Die Französische Zentralstelle für das Auslandsschulwesen/Agence pour l‘enseignement français à l‘étranger ist eine Mittlerorganisation des Ministeriums für Europa und auswärtige Angelegenheiten und betreut das Netzwerk französischer Bildungseinrichtungen. Als Instrument der Einflussnahme trägt sie zur Attraktivität Frankreichs in den Bereichen Bildung, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft bei.
Weitere Informationen über die AEFE (auf Französisch)
Die Mission Laïque Française (Mlf)
Der gemeinnützige Verein Mission Laïque Française (Mlf) (auf Französisch) ist einer der zahlreichen privaten Akteure der französischen Bildungsdiplomatie und ein traditioneller Partner, was die Leitung von Schulen, Kultureinrichtungen und Universitäten anbelangt. Er stimmt seine Aktionen mit dem Ministerium für Europa und auswärtige Angelegenheiten, dem Ministerium für Bildung und Jugend sowie der AEFE ab. Dank ihrer Innovationsbereitschaft im Bereich der Pädagogik und ihrem Engagement für die Mehrsprachigkeit gilt die Mlf als Triebfeder des gesamten Netzwerks.
Französischunterricht und Unterricht auf Französisch in den ausländischen Bildungssystemen
Auch über die frankophone Welt hinaus möchte Frankreich den Platz der französischen Sprache in den Bildungssystemen seiner europäischen und internationalen Partner stärken. Hier ist Französisch nach Englisch die am häufigsten gelernte Sprache.
Bilingualer Unterricht im Ausland
In etwa 50 Ländern gibt es bilinguale Unterrichtsangebote mit Französisch, die von fast zwei Millionen Schülerinnen und Schülern wahrgenommen werden. Bilingualer Unterricht bedeutet, dass neben dem Französischunterricht auch nichtsprachliche Fächer (Naturwissenschaften, Geschichte, Mathematik, Erdkunde usw.) auf Französisch unterrichtet werden.
Weitere Informationen (auf Französisch):
- Le fil du bilingue (auf Französisch)
- Association pour le Développement de l’enseignement bi/plurilingue (auf Französisch)
LabelFrancÉducation
Seit 2012 vergibt das Ministerium für Europa und auswärtige Angelegenheiten das LabelFrancÉducation an herausragende bilinguale Schulzüge, in denen im Einklang mit den offiziellen nationalen Lehrplänen des Partnerlandes die französische Sprache verstärkt und mindestens ein nichtsprachliches Fach auf Französisch unterrichtet wird. 2019 umfasste dieses Netzwerk 393 zweisprachige Schulzüge in 58 Ländern und fast 130 000 Schülerinnen und Schülern in Grund- und weiterführenden Schulen.
Die FIPF (Fédération internationale des professeurs de français)
Der 1969 gegründete internationale Verband der Französischlehrer FIPF (auf Französisch) ist eine internationale nichtstaatliche Vereinigung. Er vereint unter seinem Dach ein Netzwerk von 200 nationalen Vereinigungen und 6 Französischlehrerverbänden in 120 Ländern und somit 80 000 Französischlehrerinnen und -lehrer. Er wird vom Ministerium für Europa und auswärtige Angelegenheiten, dem Ministerium für Bildung und Jugend, dem Ministerium für Kultur und insbesondere von der Internationalen Organisation der Frankophonie (OIF) unterstützt.
Unterricht in Französisch als Fremdsprache in der Welt
International anerkannte Abschlüsse
Im Ausland gilt das Netzwerk der Instituts français und Alliances françaises als bevorzugter Vektor für die Verbreitung und das Erlernen der französischen Sprache, insbesondere durch sein Angebot an Kursen und Zertifikaten. Einige dieser Zertifikate sind staatliche Diplome, so beispielsweise die DELF- (diplôme d’étude en langue française) und DALF (diplôme approfondi de langue française) -Zertifikate, die vom französischen Ministerium für Bildung und Jugend vergeben werden und eine unbegrenzte Gültigkeit haben. Jährlich nehmen weltweit über 480 000 Personen an den DELF/DALF-Programmen teil.
Die von der Handels- und Industriekammer Paris Ile-de-France (CCIPidf) konzipierten und weiterentwickelten Diplômes de français professionnel (DFP) bescheinigen Französischkenntnisse für den Berufsalltag. Diese Zertifikate attestieren die Beherrschung der französischen Sprache in den Berufsbereichen Wirtschaft und Handel, internationale Beziehungen, Tourismus, Hotel- und Gaststättengewerbe. Die Niveaus variieren nach europäischem Maßstab zwischen A1 (Anfänger) und C1 (fachkundige Sprachkenntnisse).
Der bedeutendste Mehrwert dieser Zertifikate gründet auch auf ihrer internationalen Anerkennung sowie auf der großen Anzahl von Prüfzentren in der Welt.
Im Rahmen der französischen Bildungskooperation werden die Zertifikate auch in ausländischen Bildungssystemen angeboten, sowohl um die Französischkenntnisse von Lehrkräften zu bescheinigen, als auch Schülerinnen und Schüler als Nachweis für ihren Lernweg zu dienen.
Instituts français
Frankreich verfügt über ein breites Netzwerk für das Lehren und Lernen der französischen Sprache: 93 multidisziplinäre Instituts français (auf Französisch).
Die Instituts français tragen zur Förderung und Verbreitung der französischen Sprache im Ausland bei und unterstützen das französische Kooperations- und Kulturnetzwerk, indem sie Unterricht in Französisch als Fremdsprache anbieten und über 600 000 Lernende pro Jahr unterrichten. Sie unterstehen der Aufsicht des Ministeriums für Europa und auswärtige Angelegenheiten und des Ministeriums für Kultur. Das Institut français hat außerdem verschiedene digitale Plattformen (IFOS, IF Classe, If profs, Culturethèque usw.) entwickelt, die Lehrkräften bei der Umsetzung von Bildungsprojekten als Unterstützung dienen.
Im wissenschaftlichen und akademischen Bereich werben die Instituts français für ein Studium in Frankreich, insbesondere mittels der 281 „Campus France“-Zweigstellen in 133 Ländern, aber auch durch Stipendienprogramme, die von öffentlichen oder privaten Partnern mitfinanziert werden.
Alliances françaises
Die 832 Alliançes françaises (auf Französisch), deren Netzwerk das der Instituts français ergänzt, haben Standorte in 131 Ländern und sind bevorzugte Partner für die Verbreitung unserer Sprache. Sie zählen jährlich nahezu 500 000 Französischlernende und tragen ebenfalls zur Förderung der französischen Kultur sowie zum kulturellen Austausch bei.
Die FLAM-Verbände
Das FLAM-Programm („Français langue maternelle“, Französisch als Muttersprache) wurde 2001 vom Ministerium für Europa und auswärtige Angelegenheiten gegründet und soll im Ausland lebenden französischen Kindern zwischen 5 und 18 Jahren anhand von außerschulischen Aktivitäten ermöglichen, einen regelmäßigen Kontakt mit der französischen Sprache und Kultur aufrechtzuerhalten.
Letzte Änderung: November 2020