Konferenz „Sprachliche Vielfalt und französische Sprache in der Europäischen Union“ (15. März 2022)

Teilen

Am 15. März 2022 findet im Zuge der französischen Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union in Pau die Konferenz „Sprachliche Vielfalt und französische Sprache in der Europäischen Union“ statt. Sie soll den europäischen Partnern die Möglichkeit bieten, auf der Grundlage des Berichts von Professor Christan Lequesne gemeinsame Überlegungen über die Mehr- und Vielsprachigkeit in Europa anzustellen und sich untereinander auszutauschen. Anhand dieser Themen soll der zentralen Frage hinsichtlich der Errichtung einer Unionsbürgerschaft nachgegangen werden.
Die effektive, sowohl schriftliche als auch mündliche, Nutzung der Mehrsprachigkeit innerhalb der europäischen Institutionen ist ein wichtiger Baustein beim Aufbau eines öffentlichen Raums, der den 24 Amtssprachen der Europäischen Union Rechnung trägt.

Wie können digitale Mittel fortan die Vielsprachigkeit in den europäischen Institutionen fördern, sowohl hinsichtlich der internen Funktionsweise als auch der externen Kommunikation? Welche Hindernisse stehen einem umfassenderen Lehren und Lernen von Sprachen in Europa sowie einer ehrgeizigen politischen Zielsetzung zur Förderung der sprachlichen Vielfalt aktuell entgegen? Wie müssten die Ausbildung und die Mobilität der europäischen Beamten und Bürger aussehen, damit die sprachliche Vielfalt in Europa gestärkt werden kann? Wie kann die Wirtschaft zum Akteur dieser sprachlichen Vielfalt werden und welche Vorteile ergeben sich daraus für die Unternehmen?

Mit diesen Fragen werden sich die Teilnehmenden im Rahmen der Konferenz befassen. Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedstaaten und europäischen Institutionen, Mitwirkende und Sachkundige, Verantwortungsträger der Zivilgesellschaft und Akteure der Frankophonie sind eingeladen, sich an diesem Erfahrungsaustausch zu beteiligen. Ihr gemeinsames Ziel liegt in der Förderung der sprachlichen Vielfalt als Mittel für den Aufbau einer europäischen Bürgerschaft.

Im Rahmen der Veranstaltung finden nach einem einleitenden Teil, bei dem hochrangige Vertreter französischer, europäischer und internationaler Behörden zu Wort kommen, vier aufeinanderfolgende Runde Tische statt.

In Anknüpfung an das vom Ministerium für Kultur vom 7. bis zum 9. Februar 2022 veranstaltete Forum „Innovation, Technologien und Mehrsprachigkeit“ wird es beim ersten Runden Tisch um den Beitrag gehen, den die digitale Innovation leisten kann. Es soll erörtert werden, welchen Nutzen Innovation sowohl mit Blick auf die Umsetzung der Mehrsprachigkeit innerhalb der europäischen Institutionen als auch auf die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürger bringen kann. Außerdem soll aufgezeigt werden, wie für mehr Sichtbarkeit und einen leichteren Zugang zu mehrsprachigen Online-Inhalten gesorgt werden kann.

«Die Sprache Europas ist die Übersetzung.»

Umberto Eco.

Beim zweiten Runden Tisch soll hervorgehoben werden, welche Vorteile das Erlernen einer zweiten Fremdsprache den Europäerinnen und Europäern bringen kann. Dabei soll aufgezeigt werden, inwiefern sich die Beherrschung mehrerer Sprachen positiv auf die Beschäftigung und die Mobilität, insbesondere über das Programm Erasmus+, auswirkt. Auch gilt es, den Nutzen bilateraler Kooperationen auf lokaler und regionaler Ebene zur Förderung der Mehrsprachigkeit in Europa zu unterstreichen. Diese Sequenz steht im Einklang mit dem Ziel, bis 2025 einen europäischen Bildungsraum aufzubauen, in dem die Fähigkeit, mehrere Sprachen zu sprechen, eine Voraussetzung ist, um im Ausland zu studieren und zu arbeiten und Europa in seiner kulturellen Vielfalt zu entdecken.

"Die Fähigkeit, verschiedene Sprachen zu sprechen, ist eine Voraussetzung, um im Ausland zu studieren und zu arbeiten und Europa in seiner ganzen kulturellen Vielfalt zu entdecken. "

Mitteilung der Europäischen Kommission vom 30. September 2020 über die Vollendung des europäischen Bildungsraums bis 2025.

Beim dritten Runden Tisch steht die Verbindung zwischen sprachlicher Fertigkeit, Ausbildung und Mobilität in den Personalstrategien der nationalen und europäischen Verwaltungen im Vordergrund. Dabei kann die Thematik des Sprachenlernens im Rahmen der beruflichen Laufbahnen sowohl der europäischen Beamtinnen und Beamten als auch der in den Ständigen Vertretungen der Mitgliedstaaten tätigen nationalen Bediensteten angesprochen werden.

Beim letzten Runden Tisch soll dargestellt werden, dass sprachliche Vielfalt in Europa zum wirtschaftlichen Wachstum, zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Beschäftigung von europäischen Bürgerinnen und Bürgern in sämtlichen Unternehmen beiträgt. Anhand von Erfahrungsberichten soll der Nutzen der Mehrsprachigkeit der Europäerinnen und Europäer veranschaulicht werden. In diesem Zusammenhang sollen Initiativen in grenzüberschreitenden Gebieten in den Fokus gerückt werden.

Der Verfasser des 2021 veröffentlichten Berichts über die sprachliche Vielfalt in den europäischen Institutionen und innerhalb der Mitgliedstaaten, Professor Christian Lequense, wird die Ergebnisse der Arbeiten vorstellen. Der beigeordnete Minister für Tourismus, französische Staatsangehörige im Ausland und Frankophonie sowie für kleine und mittlere Unternehmen, Jean-Baptiste Lemoyne, und der Staatssekretär für europäische Angelegenheiten werden die Konferenz zum Abschluss bringen und eine gemeinsame Pressekonferenz abhalten.

Etwa 4 000 Dolmetscherinnen und Dolmetscher arbeiten für die europäischen Institutionen in Brüssel und jedes Jahr werden über 2,5 Millionen Seiten in die 24 Amtssprachen der EU übersetzt.

Konferenz „Sprachliche Vielfalt und französische Sprache in der Europäischen Union“ (PDF - 7.4 Mo)