Gleichstellung als Priorität
Inhalt
Die Initiative „Gleichstellung als Priorität“ wurde beim Treffen der Bildungs- und Entwicklungsminister der G7 am 5. Juli 2019 ins Leben gerufen und soll interessierte Entwicklungsländer dabei unterstützen, die Gleichstellung von Mädchen und Jungen in ihren Bildungssystemen voranzutreiben. Es wurden acht Pilotländer bestimmt: Mauretanien, Niger, Burkina Faso, Mali, Tschad (G5 Sahel-Länder), Sierra Leone, Nigeria und Mosambik.
Langfristig gesehen ist es das Ziel, den Zugang von Mädchen zu Bildung zu verbessern und Schulabbrüche zu verhindern, um dadurch im Bereich Entwicklung eine Aufwärtsspirale zu schaffen (Anhebung des Lebens- und Gesundheitsstandards der Familien, Verbesserung des Wirtschaftswachstums, Senkung des Heiratsalters, Rückgang der Schwangerschaften, Geburtenkontrolle).
- Unterstützung und Verstärkung des Einsatzes für die Gleichstellung der Geschlechter in und durch Bildung in Entwicklungsländern In erster Linie geht es darum, durch die Reform der Schulprogramme Geschlechterstereotypen abzuschaffen, mehr Lehrerinnen einzustellen, Gleichstellungsfragen in die Ausbildungsmodule der Lehrkräfte zu integrieren, die schulischen Infrastrukturen und insbesondere die sanitären Anlagen für Mädchen zu verbessern, Stipendien zu vergeben und kostenlose Kantinen vorzusehen, um dadurch Mädchen den Zugang zu Bildung zu erleichtern.
- Förderung der Zusammenarbeit zwischen den zuständigen internationalen Organisationen, die vor Ort aktiv sind (Globale Partnerschaft für Bildung, UNESCO, UNESCO-IIPE, UNICEF) und den zivilgesellschaftlichen Organisationen durch eine innovative Koordinierung, für deren Durchführung die Initiative der Vereinten Nationen für Mädchenbildung (UNGEI) zuständig ist.
- Stärkung der Rolle der UNESCO bei Fragen, die gleichzeitig die Themen Gender und Bildung betreffen. In Dakar wird in den Räumlichkeiten des Internationalen Instituts für Bildungsplanung der UNESCO speziell für diese Initiative eine Expertengruppe eingerichtet.
Entwicklung der Unterstützung und erwartete Ergebnisse (Stand: 20. September 2019)
Diese Initiative, die im Rahmen der G7 gebilligt wurde, soll sämtlichen UNO-Mitgliedstaaten vorgeschlagen werden, um so einerseits neue Geber und/oder internationale Organisationen dazu zu gewinnen und andererseits mehr Empfängerländer zu erreichen. Mittelfristig könnte angestrebt werden, die Anzahl der Geberländer dank einer Verdopplung der finanziellen Mittel, die für die Initiative bereitgestellt werden (aktuell 7 Mio. US-Dollar) zu verdoppeln (von 8 auf 16 Länder). Bisher gehören zu den Gebern der Initiative Frankreich (2,5 Mio. Euro), die Europäische Kommission (1 Mio. Euro), Deutschland (1,3 Mio. Euro) und das Vereinigte Königreich (1,6 Mio. US-Dollar).
Nächste Schritte
November 2019: Treffen aller Beteiligten an der Initiative „Gleichstellung als Priorität“ (einschließlich der Empfängerländer) am Rande der UNESCO-Generalkonferenz zur Fertigstellung des Mechanismus.
Anfang 2020: Beginn der konkreten Umsetzung der Initiative
Teilnehmerliste (Stand: 20. September 2019)
Organisationen: Initiative der Vereinten Nationen für Mädchenbildung (UNGEI), die für die Koordinierung zuständig ist, UNESCO, Internationales Institut für Bildungsplanung (IIPE-UNESCO), UNICEF, Globale Partnerschaft für Bildung, Afrikanische Union, Plan International, FAWE (Forum for African Women Educationalists)
Geber: Frankreich, Deutschland, Europäische Kommission, Vereinigtes Königreich
Empfängerländer: Mauretanien, Niger, Burkina Faso, Mali, Tschad, Sierra Leone, Nigeria, Mosambik