Gemeinsame Pressemitteilung - Annahme des „Pandemievertrags“ (Genf, den 20. Mai 2025)
Catherine Vautrin, Ministerin für Arbeit, Gesundheit, Solidarität und Familie, Jean-Noël Barrot, Minister für Europa und auswärtige Angelegenheiten, Yannick Neuder, Minister für Gesundheit und Zugang zu medizinischer Versorgung bei der Ministerin für Arbeit, Gesundheit, Solidarität und Familie, und Thani Mohamed-Soilihi, beigeordneter Minister für Frankophonie und internationale Partnerschaften beim Minister für Europa und auswärtige Angelegenheiten, begrüßen die Annahme des „Pandemievertrags“.
Yannick Neuder, Minister für Gesundheit und Zugang zu medizinischer Versorgung, und Thani Mohamed-Soilihi, beigeordneter Minister für Frankophonie und internationale Partnerschaften, reisten anlässlich der 78. Weltgesundheitsversammlung nach Genf, bei der die Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Übereinkommen zur Pandemieprävention, -vorsorge und -reaktion angenommen haben. Frankreich begrüßt diesen bedeutenden Fortschritt für die globale Gesundheitssicherheit.
Die Verhandlungen über dieses Übereinkommen wurden vor drei Jahren auf Initiative von Frankreich und der Europäischen Union aufgenommen. Frankreich hat seit Sommer 2024 gemeinsam mit Südafrika den Vorsitz des zwischenstaatlichen Verhandlungsgremiums bei der WHO inne und setzte sich mit Nachdruck für den erfolgreichen Abschluss der Gespräche ein.
Fünf Jahre nach dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie markiert dieses Übereinkommen einen entscheidenden Wendepunkt. Es enthält konkrete Elemente, um künftiger Gesundheitskrisen vorzubeugen und die Staaten besser darauf vorzubereiten, solidarisch und koordiniert auf solche Krisen reagieren zu können. Das Übereinkommen beruht auf dem Grundsatz der Ausgewogenheit und sieht verschiedene Mechanismen vor, die im Fall gesundheitlicher Notlagen einen schnellen Zugang zu Impfstoffen, Medikamenten und Diagnoseinstrumenten erleichtern sollen.
Frankreich freut sich, dass der „One Health“-Ansatz erstmals als Leitprinzip in ein internationales Übereinkommen aufgenommen wurde. Damit wird einer der zentralen Lehren aus den vergangenen Gesundheitskrisen Rechnung getragen: Die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt ist untrennbar miteinander verbunden. Indem wir die Überwachung von Zoonosen, den Schutz der Ökosysteme und die Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen miteinbeziehen, bekämpfen wir die Pandemien an ihrer Wurzel. Das ist ein Paradigmenwechsel – weg von reinem Reagieren, hin zur Vorsorge.
Das Übereinkommen ist ein bedeutender Fortschritt für die Stärkung unserer kollektiven Gesundheitssicherheit, der den heutigen und künftigen Generationen zugutekommt. Ein Jahr nach der Überarbeitung der Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV) vervollständigt es den gelten Rechtsrahmen im Bereich der Pandemiebekämpfung. In einer Zeit, in der der multilaterale Gesundheitsansatz unter Druck steht, stellt das Übereinkommen ein klares Bekenntnis der internationalen Gemeinschaft zur WHO dar und bestätigt die Schlüsselrolle der Organisation im Zentrum der globalen Gesundheitsarchitektur.
Catherine Vautrin erklärte dazu: „Die Annahme dieses Vertrags bekräftigt die Entschlossenheit der Staaten, gemeinsam auf Krisen zu reagieren. Sie bestätigt das Vertrauen der internationalen Gemeinschaft in die WHO – gerade in einem Kontext, in dem der Gesundheitsmultilateralismus geschwächt wird. Frankreich hat einen wichtigen Beitrag geleistet, indem es dieses Projekt angeregt und anschließend den Ko-Vorsitz des zwischenstaatlichen Verhandlungsgremiums übernommen hat. Fünf Jahre nach der COVID-19-Pandemie einigen sich die Staaten hier auf konkrete Maßnahmen, um künftigen Gesundheitskrisen vorzubeugen und besser auf diese vorbereitet zu sein. Ziel ist es, über die nötigen Kapazitäten für eine solidarische und koordinierte Krisenreaktion zu verfügen. An dieser Stelle möchte ich all jenen danken, die durch ihre bemerkenswerte Arbeit diesen großen Fortschritt im Dienste der globalen Gesundheitssicherheit möglich gemacht haben.“
Jean-Noël Barrot kommentierte: „Die Annahme dieses Übereinkommens ist ein Erfolg für die französische Außenpolitik. Es zeigt, dass Staaten in der Lage sind, gemeinsam auf globale Herausforderungen zu reagieren und unterstreicht zugleich, wie wichtig eine ehrgeizige Außenpolitik im Gesundheitsbereich ist, die im Dienste der internationalen Solidarität steht. Frankreich wird sich auch weiterhin entschieden für einen wirksamen Multilateralismus einsetzen, der auf Zusammenarbeit und geteilter Verantwortung gründet. An dieser Stelle möchte ich Frankreichs Unterstützung für die Weltgesundheitsorganisation und ihre zentrale Rolle in der globalen Gesundheitsarchitektur bekräftigen.“
Yannick Neuer betonte: „Der internationale Pandemievertrag ist ein bedeutender Schritt nach vorn: Er zeigt, dass die internationale Gemeinschaft nun besser auf Gesundheitskrisen vorbereitet ist. In einem komplexen internationalen Kontext beweist er die Fähigkeit der WHO, die Staaten für das gemeinsame Ziel der öffentlichen Gesundheit zu mobilisieren. Ich freue mich, dass dieses neue Übereinkommen langfristig den Zugang aller zu Behandlungen, Impfstoffen und Diagnoseinstrumenten erleichtern kann.“
Thani Mohamed-Soilihi erklärte: „In einer immer stärker fragmentierten Welt zeigt dieser Fortschritt, wie wichtig der Multilateralismus bei der Reaktion auf globale Herausforderungen ist, die keine Grenzen kennen – allem voran die öffentliche Gesundheit. Nach der COVID-19-Krise hat Frankreich auf internationaler Ebene darauf hingewirkt, den Kampf gegen Pandemien zu verstärken. Dieser außenpolitische Erfolg trägt direkt zu einem besseren Schutz unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger bei.“