Kommuniqué von Jean-Yves Le Drian und Jean-Baptiste Djebbari (23. März 2020)

Teilen

Jean-Yves Le Drian,
Minister für Europa und auswärtige Angelegenheiten

Jean-Baptiste Djebbari,
Staatssekretär für Verkehr bei der Ministerin für den ökologischen und solidarischen Wandel

Paris, den 23. März 2020

Angesichts der beispiellosen Schwere der Coronavirus-Krise hat Frankreich auf Anordnung des Präsidenten der Französischen Republik am 17. März äußerst energische Maßnahmen ergriffen, mit denen ein und dasselbe Ziel verfolgt wird: Kontakte und Reisen mit allen Mitteln drastisch zu reduzieren, da dies die beste Maßnahme ist, um die Ausbreitung des Virus so weit wie möglich zu verhindern. Aus Gründen der Kohärenz und Wirksamkeit setzen wir diese Maßnahme auf nationaler, aber auch auf europäischer und internationaler Ebene um.

Wir haben die Französinnen und Franzosen mit gewöhnlichem Wohnsitz außerhalb des europäischen Raumes aufgefordert, internationale Reisen zu vermeiden und vor Ort zu bleiben. Diese Empfehlung ist auch heute noch gültig und notwendig.

Auf der anderen Seite haben wir die Französinnen und Franzosen, die sich aktuell vorrübergehend im Ausland befinden, aufgerufen, schnellstmöglich nach Frankreich zurückzukehren, solange die Fluglinien noch bestehen.

Zu diesem Zweck haben wir eine Reihe von Begleitmaßnahmen ergriffen, um unsere Landsleute zu unterstützen und ihr Vorgehen zu erleichtern. So konnte durch einen Sondermechanismus, der auf unsere Initiative hin vom Krisen- und Unterstützungszentrum des Ministeriums für Europa und auswärtige Angelegenheiten gemeinsam mit den zuständigen Referaten des Staatssekretariats für Verkehr und den Behörden der betroffenen Länder eingerichtet wurde, eine operative Zusammenarbeit mit der Air France Gruppe und ihren Gesellschaften Air France und Transavia, deren Engagement und Kooperation wir begrüßen, sowie mit anderen französischen und ausländischen Fluggesellschaften eingeleitet werden. Durch diese Zusammenarbeit können zunächst Land für Land die Bedürfnisse unserer Landsleute erfasst werden, um anschließend entsprechend der lokalen Prioritäten und Dringlichkeiten ein angepasstes Flugverkehrsprogramm durchzuführen.

Dieses Programm ist nun voll funktionsfähig und trägt Früchte. In den letzten Tagen hat es mehr als 60.000 unserer Landsleute die Rückkehr nach Frankreich ermöglicht.

So konnten in Marokko in der vergangenen Woche mehr als 140 Flüge organisiert werden, die die Repatriierung von mehr als 20.000 Französinnen und Franzosen ermöglicht haben. In Tunesien und Algerien konnten mehr als 10.000 unserer Landsleute nach Frankreich zurückkehren. Auch in Portugal und Spanien wurden in den letzten Tagen kommerzielle Sonderflüge durchgeführt, die die Rückkehr von mehreren hundert Personen ermöglichten.

Ähnlich wurde mittels planmäßiger oder außerplanmäßiger kommerzieller Flüge in mehreren Dutzend Ländern, in denen sich unsere Landsleute vorübergehend aufhalten, in Lateinamerika, Asien, dem Nahen Osten und Afrika, vorgegangen. Allein gestern Abend konnten wir zum Beispiel fast 300 Landsleute aus Peru zurückholen. Morgen sollten wir in der Lage sein, mehr als 400 Franzosen von den Philippinen zu repatriieren. Lösungen werden auch in Indien oder in der Dominikanischen Republik gefunden, wo sich viele unserer Landsleute befinden. Und natürlich werden diese Aktionen auch in allen anderen Ländern, in denen sich Französinnen und Französen aufhalten, durchgeführt.

Die Situationen sind oft sehr kompliziert und erfordern eine starke Mobilisierung, auch auf politischer Ebene. Wir stehen daher im Kontakt mit unseren Amtskollegen in den betreffenden Ländern und werden dies auch weiterhin tun, wann immer es erforderlich ist. Wir bemühen uns ebenfalls darum, dass die Flugpreise reguliert werden, indem wir die Fluggesellschaften in der aktuellen Ausnahmesituation um Unterstützung bitten, worauf viele von ihnen sich einlassen.

Es bleibt noch viel zu tun. Wir sind uns der schwierigen, manchmal sogar beängstigenden Situation bewusst, in der Tausende von französischen Staatsbürgern immer noch auf eine Lösung für ihre Rückkehr nach Frankreich warten. Aus diesem Grund sind und bleiben wir sowie unsere Botschaften, die französischen Generalkonsulate in unserem gesamten diplomatischen Netz und die Air France-Büros vor Ort voll mobilisiert, um diese Probleme in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden zu lösen und allen französischen Reisenden, die sich noch im Ausland befinden, Lösungen für die Rückkehr vorzuschlagen.