Gemeinsame Erklärung zur humanitären Lage im Gazastreifen (12. August 2025)
Gemeinsame Erklärung im Namen von 27 Partnern über die Hilfe für den Gazastreifen und die Beschränkungen für NRO
Das humanitäre Leid im Gazastreifen hat unvorstellbare Ausmaße angenommen. Vor unseren Augen spielt sich eine Hungersnot ab. Es ist dringend notwendig, jetzt zu handeln, um das Verhungern aufzuhalten und umzukehren. Humanitäre Räume müssen geschützt werden und Hilfe darf nie politisiert werden.
Dennoch könnten wichtige internationale Nichtregierungsorganisationen (NRO) aufgrund neuer restriktiver Registrierungsauflagen gezwungen sein, die besetzten palästinensischen Gebiete sofort zu verlassen, was die humanitäre Lage weiter verschlechtern würde. Wir rufen die Regierung Israels auf, sämtliche Hilfslieferungen internationaler NRO zu genehmigen und aufzuhören, die Arbeit der wesentlichen humanitären Akteure zu blockieren. Es müssen unverzügliche, dauerhafte und konkrete Schritte unternommen werden, um den Vereinten Nationen, internationalen NRO und humanitären Partnern einen sicheren und massiven Zugang zu ermöglichen. Sämtliche Grenzübergange und Routen müssen genutzt werden, um den Fluss humanitärer Hilfsgüter, darunter Nahrungsmittel, Nährstoffpräparate, Unterkünfte, Treibstoff, sauberes Wasser, Medikamente und medizinische Ausrüstung, zu ermöglichen. An den Ausgabestellen darf keine tödliche Gewalt eingesetzt werden und Zivilpersonen, humanitäre Helfer und medizinisches Personal müssen geschützt werden.
Wir danken den Vereinigten Staaten, Katar und Ägypten für ihre Bemühungen um einen Waffenstillstand und Frieden. Wir brauchen einen Waffenstillstand, der den Krieg beendet, um die Freilassung der Geiseln zu ermöglichen und einen ungehinderten Landzugang für Hilfsgüter nach Gaza sicherzustellen.
Diese Erklärung wurde unterzeichnet von:
den Außenministerinnen und Außenministern Australiens, Belgiens, Dänemarks, Estlands, Finnlands, Frankreichs, Griechenlands, Irlands, Islands, Japans, Kanadas, Litauens, Luxemburgs, Maltas, der Niederlande, Norwegens, Portugals, Schwedens, der Schweiz, der Slowakei, Sloweniens, Spaniens, des Vereinigten Königreichs und Zyperns;
der Hohen Vertreterin der Union für Außen- und Sicherheitspolitik und Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, der EU-Kommissarin für den Mittelmeerraum und der EU-Kommissarin für Gleichberechtigung sowie Krisenvorsorge und ‑management