Palästinensische Gebiete - Frankreich Verschickt Zusätzliche Humanitäre Nothilfe (19. November 2023)

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In Antwort auf die humanitäre Notsituation in Gaza ermöglichte die am 9. November 2023 auf Initiative des französischen Staatspräsidenten organisierte internationale humanitäre Konferenz die Bereitstellungen von 1 Mrd. Euro an Beiträgen durch die Teilnehmer. Frankreich beteiligte sich daran maßgeblich mit der Zusage, seinen Beitrag zur humanitären Hilfe zugunsten der Bevölkerung im Gazastreifen seit Beginn dieser Krise auf 100 Mio. Euro zu erhöhen. Bei dieser Konferenz konnte ein Konsens zur Notwendigkeit einer sofortigen, dauerhaften und zuverlässigen humanitären Feuerpause im Hinblick auf einen Waffenstillstand gefunden werden.

Die vom Ministerium für Europa und auswärtige Angelegenheiten bereitgestellten 100 Mio. Euro an humanitärer Hilfe gliedern sich folgendermaßen: 77 Mio. Euro zur Unterstützung der Arbeit der Organe der Vereinten Nationen, davon 54 Mio. Euro für das UNRWA für seinen Noteinsatz in den Bereichen Ernährung (Bereitstellung von Wasser und Lebensmitteln sowie finanzielle Unterstützung), Notunterkünfte, Gesundheitsversorgung und Schutz, insbesondere für Frauen und Kinder, sowie die Finanzierung der Gehälter der UNRWA-Mitarbeiter. Weitere 13 Mio. Euro werden für das Welternährungsprogramm (WFP) für die Verteilung von Nothilfe bereitgestellt; 6 Mio. Euro über das IKRF für seine Nothilfe in den Bereichen Ernährung (Wasser, Lebensmittel und finanzielle Unterstützung), Notunterkünfte, Gesundheitsversorgung und Schutz; 17 Mio. Euro für französische und internationale Partner-NGOs über das Krisen- und Unterstützungszentrum (15 Mio. Euro) und über bilaterale und europaweite Einsätze (2 Mio. Euro) für den Zugang zur Grundversorgung (Notunterkünfte, Gesundheitsversorgung, Wasser, Hygiene und Sanitärversorgung, Ernährungssicherheit).

Mehr als 100 Tonnen humanitäre Hilfe konnten bereits auf dem Luftweg transportiert werden, um mithilfe des ägyptischen roten Halbmonds den Nothilfebedarf der Zivilbevölkerung von Gaza in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Energie zu decken.

Über drei humanitäre Hilfstransportflüge aus Frankreich konnten medizinische Nothilfe-Kits versandt werden, bestehend aus Medikamenten und Krankenhausausstattung zur Unterstützung der Notfallstrukturen für bis zu 500 Schwerverletzte; 58 Medikamentenkoffer, bereitgestellt durch den Verein Tulipe und die NGO Première Urgence internationale, von denen jeder die Versorgung von 500 Patienten ermöglicht (Pädiatrie, Notfall- und Allgemeinmedizin); 18 Notbeatmungsgeräte; 1000 Solarlampen und rund zehn Generatoren, bereitgestellt von der NGO Électriciens sans frontières (Elektriker ohne Grenzen); 336 Zelte für jeweils eine Familie; 28 Tonnen Nahrungsergänzungsmittel und 70.000 Tabletten für die Trinkwasseraufbereitung, bereitgestellt durch die Firma NUTRISET.

33 Tonnen Nahrungsergänzungsmittel, bereitgestellt durch NUTRISET, wurden außerdem auf dem Luftweg im Rahmen der humanitären Luftbrücke der Europäischen Union nach Ägypten befördert. Weitere humanitäre Hilfsgütertransporte über diese Luftbrücke der EU sollen in den kommenden Tagen folgen.

Am 20. November organisiert Frankreich die Beförderung eines neuerlichen humanitären Hilfsgütertransports zugunsten der Palästinenser im Gazastreifen. Mit 11 Tonnen Fracht umfasst dieser Transport Medikamente, Ausrüstungen und medizinische Notausstattung, zusammengestellt von Fachkräften der französischen Krankenhäuser, um Notfallstrukturen zu unterstützen und bis zu 1000 Schwerverletzte zu behandeln, und entspricht zwei mobilen Sanitätsstationen. Der Transport entspricht den Anforderungen, die uns von den humanitären Akteuren vor Ort mitgeteilt wurden, mit denen wir in Paris, Jerusalem und Kairo im ständigen Kontakt stehen.

Umgesetzt vom Krisen- und Unterstützungszentrum des Ministeriums für Europa und Auswärtige Angelegenheiten, wird die Fracht in einem vom Ministerium für die Streitkräfte zur Verfügung gestellten Militärflugzeug von Orleans nach Ägypten transportiert, wo sie dem ägyptischen Roten Halbmond übergeben wird, das mit der Beförderung nach Gaza betraut ist.

Wir stehen in Kontakt mit unseren regionalen Partnern, insbesondere in Ägypten und Jordanien, um unsere medizinische und sanitäre Unterstützung zu steigern und zur Versorgung der Verletzten beizutragen. Was die verletzten oder erkrankten Kinder in Gaza betrifft, die dringend Hilfe benötigen, mobilisiert Frankreich alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel, insbesondere den Luftverkehr, damit diese Kinder in Frankreich behandelt werden können, sofern dies sinnvoll und notwendig ist. Es werden Vorkehrungen getroffen, um bis zu 50 Patienten in unseren Krankenhäusern aufzunehmen.

Wir fordern weiterhin die Einhaltung des humanitären Völkerrechts, den Schutz der humanitären Helfer sowie den Schutz der Zivilbevölkerung und zivilen Infrastrukturen. Wir setzen unsere Bemühungen mit unseren Partnern fort, um Initiativen der Vermittlung und Unterstützung umzusetzen, insbesondere für humanitäre Hilfseinsätze und die Stärkung der medizinischen Unterstützung.