Fotoausstellung „Solidaires“: Frankreichs humanitärer Einsatz in der Ukraine

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Fotoausstellung „Solidaires“: Frankreichs humanitärer Einsatz in der Ukraine (21 Februar 2025)

Anlässlich des dritten Jahrestags des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beleuchtet die Ausstellung „SOLIDAIRES“ bedeutende humanitäre Projekte in der Ukraine. Es handelt sich dabei um Projekte von Nichtregierungsorganisationen (NRO), die vom Krisen- und Unterstützungszentrum (CDCS), einer Abteilung des Ministeriums für Europa und auswärtige Angelegenheiten, die für humanitäre Maßnahmen und die Reaktion auf Krisensituationen zuständig ist, gefördert werden.

Seit dem ersten Tag des russischen Angriffskrieges, dem 24. Februar 2022, leistet Frankreich der Ukraine und ihrer Bevölkerung eine entschlossene Unterstützung.

Zum Stichtag 1. Januar 2025 hatte Frankreich der Ukraine humanitäre Hilfe in Höhe von knapp 436 Millionen Euro bereitgestellt. Das Krisen- und Unterstützungszentrum (CDCS) des Ministeriums für Europa und auswärtige Angelegenheiten finanziert jedes Jahr rund 30 Partnerorganisationen, die wesentliche Projekte in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit, Ernährungssicherheit, Energie, Wasser, Hygiene und Sanitärversorgung, Bildung, Schutz und Minenräumung durchführen.

Die Menschen, die in dieser Ausstellung vorkommen, heißen Ievgeniia, Diana, Serhii und Yuliia. Ihre Lebenswege sind vom Krieg und dessen verheerenden Auswirkungen geprägt. Entwurzelung, Unsicherheit, Trennung von Familie und Hindernisse beim Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung führten zu einer Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen sowie ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit und gefährdeten ihre Zukunft. Die Ausstellung beleuchtet den Mut und die Widerstandsfähigkeit des ukrainischen Volkes sowie die Arbeit der humanitären Organisationen, die den Menschen Hilfe leisten.

Das CDCS dankt Acted, Aktion gegen den Hunger, Electriciens sans frontières, HALO Trust und Handicap International für ihre Beiträge zu dieser Ausstellung und generell all seinen Partnern für ihren Einsatz vor Ort.

#StandWithUkraine

Action contre la Faim (ACF) / Gonzalo Höhr

Über 10 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer waren aufgrund der Zerstörungen gezwungen, ihre Häuser zu verlassen und anderswo im Land oder im Ausland Zuflucht zu suchen. Bereits im März 2022 richteten lokale Organisationen an der Grenze zwischen der Ukraine und Moldau in der Stadt Palanca ein Aufnahmezentrum für ukrainische Geflüchtete ein. Dort machen sie einen Halt, bevor sie mit Bussen in die moldauische Hauptstadt oder nach Rumänien gebracht werden.

Action contre la Faim (ACF) / Adrienne Surprenant, agence MYOP

Durch das vorübergehende Verlassen ihres Wohnortes verloren Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer ihre Lebensgrundlage. Fast zwei Drittel der Haushalte erlitten Einkommensrückgänge und 44 Prozent sind nun nicht mehr in der Lage, ihren Grundbedarf an Nahrungsmitteln und anderen Gütern zu decken. Diese beiden ukrainischen Geflüchteten warten am Grenzübergang in Dołhobyczów in Polen.

Action contre la Faim (ACF) / Cathy-Anne Tijerina

Der russische Angriffskrieg hat tausende Menschen entwurzelt und Familien auseinandergerissen, was zu Traumata und viel Leid geführt hat. Im Juni 2022 verabschiedet sich Ievgeniia in Warschau von ihrer Mutter und ihrer Großmutter, die sich nach drei Monaten im Exil an ihrer Seite für die Rückkehr in die Ukraine entschieden haben. Aktion gegen den Hunger arbeitet mit lokalen Organisationen zusammen, um Ukrainerinnen und Ukrainer zu unterstützen, die diesen polnischen Bahnhof passieren.

Action contre la Faim (ACF) / Gonzalo Höhr

Die Ukrainerinnen und Ukrainer sowie Arbeitsmigranten, die vor dem Krieg geflohen sind, sind mit sehr schwierigen Lebensbedingungen konfrontiert. In Chisinau, Moldau, wurden in dieser zu einer Notunterkunft umgebauten Turnhalle in den ersten Monaten des Krieges pro Nacht etwa 500 Menschen untergebracht. Humanitäre Organisationen wie Aktion gegen den Hunger versorgen die Geflüchteten mit sauberer Kleidung, Nahrungsmitteln, Bettwäsche und Hygieneartikeln.

Action contre la Faim (ACF) / Gonzalo Höhr

Für ukrainische Vertriebene und Geflüchtete, die alles verloren haben, ist die Ernährung eine der größten Herausforderungen im Alltag. Die am stärksten gefährdeten Familien erhalten daher dringend benötigte Nahrungsmittelhilfe. In der Nähe der Grenzübergänge Palanca und Tudora in Moldau bereiten von Aktion gegen den Hunger unterstützte Kochteams in mehreren Aufnahmezentren täglich warme Mahlzeiten zu.

Handicap International (HI) / Tom Nicholson

Die Partnerorganisationen des CDCS unterstützen Gesundheitseinrichtungen und Gesundheitspersonal, damit die Bevölkerung Zugang zu der medizinischen Versorgung erhält, die sie benötigt. Handicap International hat beispielsweise Zentren für die Herstellung von Prothesen ausgestattet. Die Organisation bildete außerdem medizinisches Personal in der klinischen und psychologischen Betreuung von Verletzten aus. Serhii, Opfer eines Luftangriffs, befindet sich mitten in der Sitzung mit einem Physiotherapeuten.

Action contre la Faim (ACF) / Arthur De Poortere

Im Jahr 2024 benötigten laut den Vereinten Nationen fast 40 Prozent der ukrainischen Bevölkerung, d. h. 14,6 Millionen Menschen – darunter 2,9 Millionen Kinder, 3,4 Millionen ältere Menschen und 2,1 Millionen Menschen mit Behinderung – humanitäre Hilfe. An allen Betreuungsorten beurteilen die Mitarbeitenden der NRO die Bedürfnisse der am stärksten gefährdeten Menschen und leisten psychologische und/oder körperliche Erste Hilfe.

Electriciens sans frontières (ESF) / Jean-Baptiste Baldi

Die russischen Luftangriffe haben die Energieinfrastruktur der Ukraine erheblich beschädigt. Um die Beleuchtung, die Heizung und den Betrieb der öffentlichen Dienste wiederherzustellen, lieferte und installierte Electriciens sans frontières mehr als 500 Generatoren, 15 000 Heizkörper und Solar-Kits. Charlotte, eine Angestellte von Enedis und freiwillige Elektrikerin, schließt hier einen Generator an das Stromnetz eines Krankenhauses in der Westukraine an.

HALO Trust / Viacheslav Ratynskyi

Die Ukraine zählt zu den am stärksten verminten Ländern der Welt. Das CDCS finanziert Nichtregierungsorganisationen, die verminte Gebiete kartografieren und die Bevölkerung über die Gefahren von Sprengkörpern aufklären. Es unterstützt auch Projekte von auf Minenräumung spezialisierten NRO sowie die Ausbildung von entsprechenden Fachkräften. Hier laufen zwei Minenräumer von HALO Trust Schritt für Schritt ein Feld in der Oblast Tschernihiw ab, um nach Minen zu suchen, die anschließend zerstört werden.

HALO Trust / Tom Pilston

Heutzutage gibt es verschiedene Techniken zur Aufspürung von Sprengkörpern. Bei einer wird eine feine Sonde verwendet, um in der Vegetation versteckte Drähte aufzuspüren, die sich entzünden könnten. Das ist auch die Methode, die Yuliia hier einem Feld in der Oblast Charkiw anwendet.

Acted / Mykyta Volkovych

Innerhalb des ersten Kriegsjahres in der Ukraine wurden bereits über 700 Bildungseinrichtungen zerstört oder beschädigt. Um ihre Wiedereröffnung und die Wiederaufnahme des Unterrichts zu ermöglichen, finanziert das CDCS Bildungsprojekte. Beispielsweise renoviert Acted derzeit die Schule Nr. 20 in Tschernihiw und baut parallel dazu Bombenschutzbunker. Andere Akteure bilden Lehrkräfte im Bereich der Notfallpädagogik aus.

HALO Trust / Viacheslav Ratynskyi

Die Minenräumung ist für den langfristigen Wiederaufbau der Ukraine unerlässlich. Diana ist 20 Jahre alt. Als frisch ausgebildete Rettungssanitäterin und Minenräumerin befreit sie nach und nach einen möglichen Sprengkörper von Erde. Anschließend dekontaminiert das Team von HALO Trust das Feld.

*Alle in der Ausstellung genannten Zahlen stammen aus dem 2024 Global Humanitarian Overview (GHO) der Vereinten Nationen.

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