Vienne - Goris - Esslingen - Udine - Piotrkow Trybunalski

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Ein Projekt dezentralisierter Zusammenarbeit zwischen Frankreich, Armenien, Deutschland, Italien und Polen

Das Projekt und seine Ziele

In diesem Projekt, das im Rahmen der internationalen Beziehungen der Stadt Vienne und seinen Partnern stattfindet, drückt sich der Wille der gewählten Politiker aus, die internationale Mobilität junger Menschen zu fördern, um dadurch deren Einstellungschancen auf dem Arbeitsmarkt zu verstärken, das Kennenlernen anderer zu fördern und bei den Jugendlichen ein Bürgerbewusstsein zu entwickeln. Gleichzeitig dient das Projekt dazu, der Beziehung der Stadt Vienne mit seinen Partnern eine neue Dynamik zu verleihen und diese zu stärken, indem es die Jugend in den Vordergrund stellt.

Erfahrungsberichte der Partnergemeinden

Ein Erfahrungsbericht aus der Stadt Vienne

Die Förderung seiner Jugend ist eine der wichtigen politischen Prioritäten der Stadt Vienne, deren Vertreter sich bemühen, einen integrierten, das gesamte Umfeld umfassenden Ansatz zu entwickeln. So wurde beispielsweise das „Territoriale Bildungsprojekt“ (TBP) ins Leben gerufen. Ziel dieses Projekts ist es, u. a. Jugendlichen aus einem sozial schwachen Milieu ein soziales, pädagogisches und kulturelles Umfeld zu bieten, das ihren Erfolg begünstigt. Weiterhin besteht das Projekt aus mehreren Initiativen in sozialen Brennpunktvierteln mit politischer Aktionspriorität für die Stadt Vienne, die darauf abzielen, Benachteiligungen zu mindern und insbesondere der Jugend Anreize für mehr Weltoffenheit zu bieten. Seit dem Jahr 2005 empfängt Vienne im Rahmen des Europäischen Freiwilligen Dienstes junge Menschen. Sie kommen in den Vienneer Schulen zum Einsatz, um für mehr internationale Mobilität und ein europäisches Bürgerbewusstsein zu werben.

Die Präsenz eines Volontärs in den Teams begünstigt deren Dynamik und verstärkt die europäische Ausrichtung der Projektaktionen. Auf diese Weise werden die jungen Menschen in wirksamer Weise empfänglich für internationale Fragen, und es lässt Bürgerbewusstsein entstehen.

Erfahrungsbericht aus der Stadt Goris

Was hat Sie dazu bewegt, sich für dieses Projekt zu engagieren??

Seit 1992 haben wir das Glück, eine französische Städtepartnerschaft zu haben. Wir hatten Lust, ein Austauschprogramm ins Leben zu rufen, das es französischsprachigen Jugendlichen aus Goris ermöglicht, junge Franzosen/Französinnen kennenzulernen, um durch die Kommunikation mit ihnen ihr französisches Sprachniveau zu perfektionieren, einen wirklichen Austausch herzustellen und über die Volontäre die französische Kultur zu entdecken.

Was hat Ihnen dieses Bildungsprojekt für Ihre Region, für Ihr Kulturzentrum gebracht?

Die Jugendlichen konnten zunächst einmal ihre französischen Sprachkenntnisse verbessern, was dem Hauptziel unseres Kulturzentrums entspricht. Des Weiteren hat das französischsprachige Kulturzentrum in Goris dadurch seinen Bekanntheitsgrad erhöht und an Präsenz gewonnen, nämlich durch den Austausch mit anderen frankophonen Kulturzentren in Armenien sowie durch verschiedene Projektaktionen, wie beispielsweise das gemeinsame Entsorgen von Abfällen oder durch die kulturellen und pädagogischen Veranstaltungen (Rugby-Tage, Filmvorstellungen), um alle rund um die französische Sprache zu mobilisieren.

Werden Sie auch weiterhin an diesem Erfahrungsaustausch festhalten? Und wie wird dies umgesetzt werden?

Die von den jungen Volontären zur Verfügung gestellten pädagogischen Lehrmaterialien und die Vorgehensweise, mit der sie den Austausch gestalten, ermöglicht es uns, unsere französischen Sprachkompetenzen zu verbessern. Im Jahr 2018 möchten auch wir zwei Jugendliche nach Vienne schicken, und zwar mit Subventionsmitteln aus Vienne im Rahmen der Projektausschreibungen „Jugend III“.

Ein Erfahrungsbericht aus der Stadt Piotrkow Trybunalski

Wir wollten den Volontären, insbesondere aus unseren Partnerstädten, die Möglichkeit geben, Polen und die Stadt Piotrkow Trybunalski, unsere Institutionen, unsere Kultur sowie unsere reichhaltige Geschichte zu entdecken. Dank dieser Arbeit entwickeln auch die Volontäre neue Kompetenzen für ihre zukünftige Berufskarriere; sie können dadurch neue Freunde und interessante Menschen kennenlernen.

Somit erhält unsere Stadt im internationalen Kontext ein positives Bild. Unsere Teams gewinnen an Erfahrung in der Gemeinschaftsarbeit mit einem internationalen Team und verbessern ebenfalls ihr Fremdsprachenniveau.

Im Übrigen wollen wir die Teilnahme erweitern auf Volontäre aus Partnerstädten aus Osteuropa und dem Balkan (Russland, Ukraine, Weißrussland und Serbien).

Erfahrungsberichte der jungen Volontäre

Erfahrungsbericht von Aram Kayayan aus Vienne von seinem Zivildienst in Goris

Ich habe mich entschieden, mich in einem internationalen Volontariat zu engagieren, insbesondere wegen des vorgeschlagenen Zielortes, weil mir die Menschen dort bereits vertraut waren, und weil ich mich in einigen Projekten zwischen Vienne und Goris schon eingebracht hatte. Aufgrund meines starken Interesses an dieser Kooperation und der Förderung eines Frankreichbildes sowie der französischen Sprache vor Ort, war es mir ein Anliegen, den jungen Menschen Aktivitäten nahezubringen, an denen sie vorher nicht unbedingt die Gelegenheit hatten, teilzunehmen. Meine Aufgabe besteht vorwiegend darin, die Sprache zu lehren und entsprechende Aktivitäten rund um die französische Sprache zu organisieren. Dazu gehört auch die Unterstützung der Aufgaben des französischen Kulturzentrums in Goris (Organisation, Logistik, Austausche). Dieses Volontariat hat mir das Gefühl gegeben, frei unternehmerisch tätig zu sein und frei zu denken. Ich habe dabei einen gewissen Handlungsspielraum und empfinde eine persönliche Entwicklungsfreiheit, die ich zuvor nur sehr wenig kannte. Dies ist eine Gelegenheit, den vormarkierten Pfad der mir vertrauten Fähigkeiten einmal zu verlassen und mir Zeit zu nehmen, raus zu gehen, um etwas Neues kennenzulernen und den Menschen nahe zu sein. Ich denke, dass ich in dieses dezentralisierte Kooperationsprojekt, in der öffentlichen Einrichtung, in der ich bin, neue Vorschläge für lokale Projekte und meine Kenntnisse des lokalen Systems einbringen kann.

Ein Erfahrungsbericht von Thibaut Letang aus Vienne im Zivildienst in Goris

Ich habe mich für ein Engagement in diesem internationalen freiwilligen Dienst entschieden, weil sich mir dadurch die Möglichkeit bot, Erfahrungen im Ausland zu sammeln, ein neues Leben zu entdecken und mich selbst und meine Fähigkeiten zu verbessern. Hierzu gehören beispielsweise eine neue Sprache und Kultur zu erlernen und meine Sichtweise auf die Welt zu verändern.

Meine Aufgaben im Rahmen dieses Zivildienstes bestehen darin, vorwiegend für Jugendliche zwischen 6 und 21 Jahren, Aktivitäten auszubauen und Kurse rund um die Französische Sprache und die Frankophonie zu geben. Meine Aufgabe besteht auch darin, in zwei Vorschulen Französischkurse zu geben. Durch das Volontariat habe ich an Unabhängigkeit gewonnen, und zwar sowohl beruflich als auch persönlich. Dazu gehört auch, eine andere Art der Arbeitsgestaltung sowie einen „neuen Beruf“, nämlich den des Jugendanimateurs, zu entdecken.

Wenn ich nach Frankreich zurückgehe, hoffe ich, dass ich diese Form des Austausches fördern kann, indem ich jungen Menschen, die eine Auslandserfahrung machen möchten, Ratschläge gebe und ihnen erzähle, warum ich diesen Austausch gemacht habe, und wie man ihn organisiert.

Ein Erfahrungsbericht von Audrey Perottino aus Vienne im Zivildienst in Piotrkow Trybunalski

Ich habe mich für einen internationalen freiwilligen Dienst engagiert, um erste Berufserfahrungen zu sammeln, insbesondere im Ausland, weil dies einen Pluspunkt für die Zukunft darstellt.

In Polen habe ich zunächst Übersetzungen der Broschüren des Fremdenverkehrsbüros in Piotrkow Trybunalski vom Englischen ins Französische angefertigt. Danach habe ich im Museum und in der städtischen Bibliothek gearbeitet, wo mir die verschiedenen Abteilungen und ihre Aufgaben gezeigt worden sind. Seit Juli bin ich in der Kinder-und Jugendbibliothek beschäftigt, wo unterschiedliche Aktivitäten angeboten werden.

Dieses Wechseln zwischen mehreren Orten gab mir die Möglichkeit, ein neues Land mit einer für mich neuen Kultur zu entdecken. In beruflicher Hinsicht war dies meine erste Erfahrung, die mir unterschiedliche Arbeits- und neue Denkweisen aufgezeigt hat.