Der Regionalrat der französischen Region Hauts-de-France – das Land Nordrhein-Westfalen - Wojewodschaft Schlesien – der Bundesstaat Minas Gerais - Verwaltungsregion Analanjirofo

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Ein Projekt dezentralisierter Zusammenarbeit zwischen Frankreich, Deutschland, Polen, Brasilien und Madagaskar.

Das Projekt und seine Ziele

Durch das Projekt soll die Mobilität des Einzelnen mit Hilfe der Einführung eines Zivildienstes im Ausland unterstützt werden, und zwar in den Regionen, mit denen Städtepartnerschaften bestehen.

16 Jugendliche mit unterschiedlichen Fähigkeiten wurden für den Austausch ausgewählt. Sie werden jeweils in zwei aufeinanderfolgenden Gruppen in die Partnerstädte der Region entsendet. Die Teilnehmer werden vor ihrer Abreise vorbereitet und bei ihrer Rückkehr von externen Dienstleistern betreut, um gesammelte Erfahrungen aufzuarbeiten. Ein technisches Personal wird vor Ort Beobachtungs- und Bewertungsaufgaben wahrnehmen. Ferner ist im Oktober 2017, anlässlich der Rückkehr der Teilnehmer, ebenso eine Zusammenkunft der ausländischen Betreuer in Lille vorgesehen.

Der Erfahrungsbericht des Regionalrats Hauts-de-France

Die Mobilität der jungen Menschen steht für die Region Hauts-de-France im Vordergrund, denn sie ermöglicht es den Jugendlichen, neue Kompetenzen zu entwickeln, die ihnen helfen werden, sich besser in der Berufswelt zurechtzufinden.

Das internationale Zivildienstprogramm stellt gleichermaßen auch eine Antwort auf die Erwartungen der Regionen dar, denn wir konnten feststellen, dass die meisten Jugendlichen bei ihrer Rückkehr von ihrem Zivildienst, entweder eine Ausbildung antraten oder eine Arbeitsstelle fanden.

Der Erfolg dieses Programms wird selbstverständlich durch die Motivation und den Einsatz der Jugendlichen getragen, aber auch von der Qualität der Beziehungen mit den Austauschpartnern in den Regionen. So können anspruchsvolle Dienste gefunden werden, die von zuverlässigen Betreuern begleitet werden. Die Rolle der Begleiter ist sehr wichtig. Aus diesem Grund sind bei der Rückkehr im Oktober alle Jugendlichen eingeladen, bei der Zusammenkunft dabei zu sein, um sich über ihre Erwartungen und Probleme auszutauschen.

Da die Ergebnisse für die Regionen (hoher Erfahrungswert, Integration, Arbeitsplatzaussichten) sehr befriedigend sind, denken wir bereits daran, das Projekt erneut zu starten und es auf mehr Jugendliche und weitere Austauschpartner in den Gebieten zu erweitern.

Der Erfahrungsbericht von Clorinthe Daumerie im Zivildienst in Madagaskar

Ich habe mich für ein Engagement in einem internationalen Volontariat entschieden, weil ich mir über meine berufliche Zukunft nicht im Klaren war: ein Studium beginnen oder Teil der Berufswelt werden? Da gab es viele Fragen, auf die ich keine Antwort hatte. Und so entschloss ich mich für das Volontariat als eine Art Startschuss, um mehr über andere und über mich selbst zu erfahren.

Was die Aufgaben an sich betrifft, so habe ich zunächst auf einem Lernbauernhof des Vereins gearbeitet. Dort habe ich gelernt, wie man mit dem Nötigsten Kindern eine ausreichende Mittagsmahlzeit anbietet, bestehend aus Reis und Gemüse. Während der Prüfungszeiten der Kinder versuchten wir Ihnen Fleisch zu geben. In diesem Jahr konnten wir Hühnerfleisch anbieten. Ich habe viel über Permakultur gelernt. Auch viel über die Kunst zu verhandeln, um die Produkte des Hofes in den Restaurants zu verkaufen, darunter Chilis, Hühner und Eier.

Danach habe ich ebenso meine Aufgabe, den Kindern des Vereins Französisch beizubringen, erfüllt. Dieser Nachhilfeunterricht ist sehr wichtig, denn der Unterricht für die Schüler ist ab der fünften Klasse in französischer Sprache. Jedoch gibt es nicht nur den Nachhilfeunterricht. Wir haben ebenso Bildungsexkursionen in Nationalparks und Ausflüge an den Strand durchgeführt sowie eine einwöchige Ferienfreizeit in die Hauptstadt. Auch haben wir gemeinsam ihre traditionellen Tänze und Lieder einstudiert.

Der Auslandsaufenthalt hat mir geholfen, mehr über mich selbst zu erfahren, zu sehen, wozu ich fähig bin, aber auch selbstständiger zu werden. Es hat mir gezeigt, dass ich mich in einem fremden Land, fernab von meiner Familie, zurechtfinden kann.

Beruflich und unter dem Aspekt betrachtet, dass ich mehrere Aufgaben hatte, so weiß ich nun, was ich in bestimmten Bereichen kann, nämlich verhandeln…, überzeugen…, betreuen…, erziehen. Durch den Austausch habe ich in Geschäftsverhandlungen, ein Bereich der Teil meines Studiums ist, noch mehr an Selbstvertrauen gewonnen. Darüber hinaus hat mir die Ferienfreizeit gezeigt, wie man eine Gruppe von Kindern leitet, ihnen zuhört, und ich habe neue Animationstechniken, die ich zuvor noch nie angewendet hatte, kennengelernt! Heute weiß ich, dass ich diese Art von Betreuung auch beruflich fortführen möchte.