Dezentralisierte Zusammenarbeit

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Die deutsch-französischen Partnerschaften im Rahmen der dezentralisierten Zusammenarbeit

An den deutsch-französischen Partnerschaften im Rahmen der dezentralisierten Zusammenarbeit sind jeweils zwei Gemeinden, Gemeindeverbände, Departements oder Regionen beteiligt, die freundschaftliche Beziehungen zueinander pflegen und sich dabei auf eine offizielles Grundlage stützen (Partnerschaftsurkunde, Partnerschaftsvertrag/-abkommen usw.). Diese Art Partnerschaft trägt wesentlich zur Lebendigkeit der deutsch-französischen Beziehungen bei. Im Rahmen dieser Partnerschaft finden verschiedene Arten von Austäuschen statt, sei es im sprachlichen, schulischen, kulturellen, wirtschaftlichen, ökologischen oder beruflichen Bereich. Dank dieser Kooperationen kann ein besseres gegenseitiges Verständnis der beiden Partnerländer erzielt werden.

Die Zusammenarbeit begann mit der Schaffung von deutsch-französischen Städtepartnerschaften in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. 1950 stellte Lucien Tharradin, damaliger Bürgermeister von Montbéliard, der im Widerstand gegen die Nationalsozialisten kämpfte und im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert wurde, die Weichen für eine Städtepartnerschaft mit Ludwigsburg (Baden-Württemberg), die 1962 offiziell wurde. Auch wenn es am längsten Partnerschaften zwischen Städten und Gemeinden gibt, entwickelte sich ebenfalls der Austausch zwischen Regionen/Departements und Bundesländern. Heute bestehen über 2300 deutsch-französische Partnerschaften zwischen Städten, Departements, Bundesländern und Regionen. Auch wenn die Zusammenarbeit besonders ausgeprägt in den Grenzgebieten ist - dort wo der Prozess der europäischen Integration eine wichtige Rolle spielt -, gibt es dennoch zahlreiche Partnerschaften zwischen teils weit voneinander entfernten Gemeinden.

Zwar sind von den Partnerschaften in erster Linie die Bereiche Kultur, Sport und Bildung betroffen, dennoch werden diese immer vielfältiger, wie es beispielsweise durch die Entwicklung gemeinsamer Vorhaben in den Bereichen Wirtschaft und Forschung deutlich wird. Zudem stehen mittlerweile zahlreiche deutsch-französische Kooperationen für Europa offen und beziehen im Rahmen von multilateralen Projekte andere Regionen mit ein.

Vertragliche Grundlagen

Die zwischen den Ländern und den französischen Regionen geschlossenen Partnerschaftsabkommen dienen als Grundlage für eine facettenreiche und vielseitig entwickelte Kooperation. Anlässlich des Treffens am 27. und 28. Oktober 2003 zwischen dem damaligen Bundeskanzler und dem französischen Premierminister, begleitet von den jeweiligen Vertretern der Länder und der französischen Regionen in Poitiers, bekam die deutsch-französische Partnerschaft nochmals neue Impulse („Länder und Regionen gemeinsam für ein noch engere Verbindung zwischen Frankreich und Deutschland und den Völkern in Europa“).

Ziele

Durch die mit der französischen Territorialreform einhergehende Übertragung von Kompetenzen auf die französischen Regionen ergeben sich neue Betätigungsfelder für die praktische Zusammenarbeit von Ländern und Regionen, die die intensive Kooperation zwischen den beiden Regierungen einerseits und auf kommunaler Ebene andererseits ergänzen.

Es entstehen zahlreiche Projekte in den Bereichen Mobilität, Innovation, Wirtschaftsdynamik, Umwelt, Kinder- und Jugendpolitik, Kultur und Sport bzw. zur Förderung der Partnersprache. Länder und Regionen wollen auf diese Weise die Kooperation zwischen den Zivilgesellschaften stärken und eine solide Grundlage für die Freundschaft zwischen den Völkern beider Länder schaffen.

Organisation

Die Länder und Regionen arbeiten auf der Grundlage ihrer gegenseitigen Partnerschaftsabkommen eng zusammen. Sie stehen in regem Kontakt mit den jeweiligen Beauftragten für die deutsch-französische Zusammenarbeit und dem Bevollmächtigten der Bundesrepublik Deutschland für kulturelle Angelegenheiten.

Partnerschaften zwischen den französischen Regionen und den Bundesländern

Die Region Auvergne-Rhône-Alpen und Baden-Württemberg

Die Kooperation zwischen beiden Regionen besteht seit 1988. Gemeinsam mit der Lombardei und Katalonien bilden sie die „Vier Motoren für Europa“. Ziele dieser multilateralen Arbeitsgemeinschaft sind die wirtschaftliche Entwicklung in den jeweiligen Gebieten, ein vermehrtes internationales Auftreten ihrer Akteure und die Förderung und Stärkung der Rolle dieser Regionen innerhalb Europas.

Die Region Auvergne-Rhône-Alpen ist außerdem Mitglied im „Programm Alpenraum 2014-2020“, ein transnationales, territoriales Kooperationsprogramm in Europa, dessen Ziel es ist, die nachhaltige Entwicklung des Alpenraums zu fördern. Teilnehmer an diesem europäischen Interreg-Programm sind auf deutscher Seite die Städte Freiburg, Tübingen sowie die Regionen Oberbayern und Schwaben.

Die Region Burgund-Franche-Comté und Rheinland-Pfalz

Das Burgund und Rheinland-Pfalz haben im Jahr 1962 ein Partnerschaftsabkommen geschlossen. Es ist die älteste deutsch-französische Partnerschaft, die im Jahr 2002 den „de Gaulle-Adenauer Preis“ für ihre intensiven Austauschprogramme in den Bereichen Kultur und Bildung erhalten hat. Nach dem Verschmelzen der französischen Regionen Burgund und Franche-Comté im Zuge der territorialen Strukturreformen Frankreichs bekräftigten die neugegründete Region Burgund-Franche-Comté und Rheinland-Pfalz im Jahr 2016 durch die Unterzeichnung eines neuen Partnerschaftsabkommens ihr Bündnis aufs Neue. Wie lebendig diese Partnerschaft ist, zeigt sich an unzähligen Städtepartnerschaften zwischen den Gemeinden und an den Vereinen der Städtepartner, die in beiden Ländern gegründet worden sind. Einen wichtigen Unterstützungsbeitrag der Zusammenarbeit in den beiden Regionen leisten ebenso die städtepartnerschaftlichen Vertretungen in den jeweiligen Regional- und Landeshauptstädten (Das Haus Rheinland-Pfalz in Dijon und das Haus Burgund-Franche-Comté in Mainz). Ihre Aufgabe besteht darin, die freundschaftlichen Bande und die Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur, Wirtschaft, Tourismus, Jugend und Bildung zu fördern. Dank ihrer Vermittlungsstellen für Praktika im Ausland tragen sie zur Entwicklung der internationalen Mobilität der Jugend bei.

Vertieft wird die interregionale Kooperation zwischen der Region Burgund-Franche-Comté und Rheinland-Pfalz ebenso durch die enge politische Zusammenarbeit zu unterschiedlichen Themen wie beispielsweise Energiewende und Klimaschutz durch die Unterzeichnung im Jahr 2017 einer gemeinsamen Erklärung zur Kooperation auf diesen beiden Gebieten.

Gleichermaßen haben die beiden Regionen 2018 gemeinsam die Planung eines Bürgerdialogs zur Zukunft Europas übernommen.

Die Region Centre-Val de Loire und Sachsen-Anhalt

Diese Partnerschaft wurde 2004, ein Jahr nach der deutsch-französischen Konferenz von Poitier ins Leben gerufen. Die beiden Gebietskörperschaften weisen recht ähnliche Wirtschaftsstrukturen auf und nehmen an Schul-, Kultur- und Wirtschaftsaustauschen teil. So konnten dynamische Partnerschaften in unterschiedlichen Bereichen geschaffen werden, wie beispielsweise das gegenseitige Austauschprogramm des internationalen Volontariats für Jugendliche, die Zusammenarbeit für ein gemeinsames Bildungsprojekt zur Erinnerung an die Shoah und den anschließenden Aufbau der Friedenskultur oder auch Aktionen für die Aufwertung der Natur- und Kulturgüter in den jeweiligen Regionen.

Die Region Grand Est, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland

Als einzige französische Gebietskörperschaft entlang der gesamten deutsch-französischen Grenze stehen die Region Grand Est und ihre Bevölkerung im täglichen Austausch mit ihren deutschen Nachbarn, insbesondere im Saarland, in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.

So werden viele konkrete deutsch-französische Bildungsprojekte von der Region Grand Est getragen und entwickelt, wie beispielsweise das Programm „Erfolg ohne Grenzen“ für Auszubildende und Arbeitssuchende, in den Bereichen Förderung der Partnersprache, im Transportwesen sowie in der Jugendmobilität bzw. auch in den kulturschöpferischen Industrien dank seiner Unterstützung des deutsch-französischen Hilfefonds zur gemeinsamen Entwicklung von Fernsehspielfilmen.

Der Einsatz der Region Grand Est in der deutsch-französischen Zusammenarbeit zeigt sich sowohl auf bilateraler als auch auf multilateraler Ebene, nämlich im Rahmen der grenzüberschreitenden Kooperationsräume als da sind, die Großregion (Lothringen, Saarland, Rheinland-Pfalz, Luxemburg, Wallonien, die französische sowie die deutschsprachige Gemeinschaft in Belgien) ) und die Region Oberrhein (Elsass, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, die Schweizer Kantone Basel Stadt und Basel-Landschaft, Aargau, Jura und Solothurn).

Die Region Hauts-de-France mit Thüringen und Nordrhein-Westfalen

Zwischen der Region Hauts-de-France und Thüringen besteht seit 1994 eine Zusammenarbeit. Im Jahr 2001 kam auch Nordrhein-Westfalen dazu. Der Austausch mit Thüringen findet insbesondere in den Bereichen Wirtschaftsförderung und Bildung statt und mit Nordrhein-Westfalen vorwiegend auf der Kultur- und Bildungsebene sowie auf dem Gebiet der Energiewende.

Im Übrigen wurde am 20. Juli 2018 die Zusammenarbeit mit der Woiwodschaft Schlesien und Nordrhein-Westfalen durch das gemeinsam 1991 ins Leben gerufene Gesprächsformat „Weimarer Dreieck“ erneuert. Im Rahmen dieser Erklärung sollen auch künftig wieder Austauschaktionen zwischen jungen Menschen, Experten und Studienreisen stattfinden. Auch werden die Regionen erneut im Turnus die alljährlichen Residenzstipendien und Gastaufenthalte für Künstler beibehalten.

Die Region Ile de France und Brandenburg

Die Partnerschaft zwischen den beiden Regionen besteht bereits seit dem Jahr 2003 mit Austauschprogrammen in unterschiedlichen Bereichen, darunter u. a. in Wirtschaft und Kultur und im gemeinsamen Erfahrungsaustausch. Durch die trilaterale Partnerschaft mit der Woiwodschaft Mazowiecki in Polen erfährt dieser Austausch einen neuen Aufwind.

Es bestehen ebenso Beziehungen zu Bayern in den Themenbereichen Wirtschaft, Innovation, Bildung, Umwelt, Tourismus und europäische Angelegenheiten.

Normandie und Niedersachsen

Die langjährige Kooperation zwischen Niedersachsen und der französischen Region Haute-Normandie, spätere Normandie besteht bereits seit dem Jahr 1985. Die beiden Regionen haben in den Bereichen Wirtschaftsförderung, Kultur, Bildung, berufliche Ausbildung und Jugend gemeinsame Projekte entwickelt. Jüngst konzentriert sich die Zusammenarbeit auch auf die Themen des gemeinsamen Gedenkens und des Friedens in der Initiative „Normandie für den Frieden“.

Neu-Aquitanien und Hessen

Seit 1995 entwickelt sich die Zusammenarbeit zwischen der Region Neu-Aquitanien und dem Land Hessen. Getragen wird die Partnerschaft durch ein sich stetig verdichtendes Netz von Akteuren. Die Partnerschaft zwischen den beiden Regionen leistet einen wichtigen Beitrag zur deutsch-französischen Freundschaft, anhand von konkreten Projekten in den Bereichen Wirtschaft, wissenschaftlicher Forschung, Umweltschutz, Kultur- und Jugendbildung.

Die Mitarbeiter in beiden Gebietskörperschaften haben an einem Personalaustausch teilgenommen, um die Annäherung der Akteure zu fördern. Somit arbeitet eine Partnerschaftsbeauftragte aus der Region Neu-Aquitanien in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden und ein Kulturbeauftragter aus Hessen in Bordeaux, in der Region Neu-Aquitanien.

Darüber hinaus teilen die Regionen Neu-Aquitanien und Hessen die Räumlichkeiten innerhalb der Vertretung in Brüssel (mit Emilie-Romagne und Wielkopolsk) und vertreten dort ihre Interessen bei den europäischen Institutionen.

Und der Bezirk Westmittelfranken

Die Partnerschaft mit dem Bezirk Westmittelfranken wurde auf Betreiben der französischen Region vormals-Limousin 1995 ins Leben gerufen. Sie besteht vorwiegend auf der Grundlage der vielen Städtepartnerschaften zwischen den Gemeinden Westmittelfrankens und den Departments der früheren Limousin, die sich derzeit auf 34 belaufen. Ca. 3.000 Personen beteiligen sich jedes Jahr an den Austauschaktionen im Rahmen der Städtepartnerschaften.

Die Themen im Zentrum der Zusammenarbeit sind Kultur und Aufarbeitung der Vergangenheit, Jugend und Tourismus.

Okzitanien und der Stadtstaat Hamburg

Seit 2004 unterhalten die beiden Partner enge Beziehungen im Bereich der wirtschaftlichen Entwicklung. Ihre Zusammenarbeit hat ebenso die Förderung von Bildungs- und Wissenschaftsaustauschen zum Ziel.

Kooperation auf Bezirks- oder Kreisebene

Etwa zwanzig französische Departements pflegen heute Kooperationsbeziehungen mit deutschen Partnern. Dabei handelt es sich je nach Fall um eine Kreis-, Bezirkspartnerschaft oder um eine Zusammenarbeit auf Länderebene. Obgleich im Zentrum der Kooperation auf Departementebene die traditionellen Städtepartnerschaften (Schüler-, Kultur- und Sportaustausche) stehen, so befasst man sich aber auch mit fachspezifischen Projekten unterschiedlichster Ausrichtung, wie beispielsweise auf den Gebieten Umwelt, soziale Eingliederung, territoriale Entwicklung, Transport oder die gemeinsame Planung von Projekten auf Europaebene.

Die Partnerschaften zwischen französischen Departements und deutschen Bezirken/Landkreisen/Bundesländern:

Das Departement Aveyron und die Stadt Bamberg

Das Depatement Aveyron hat mit dem Verwaltungsgebiet Judet in der Region Tulcea (Rumänien) und der Stadt Bamberg (durch seine Beziehungen zur seiner Partnerstadt Rodez) ein multilaterales, dezentralisiertes Kooperationsprojekt ins Leben gerufen. Bei diesem Projekt handelt es sich um ein Austauschprogramm, das seit 2017 eine Ausbildung im Ausland für junge Menschen zwischen 16 und 30 Jahren anbietet, wobei Jugendlichen mit bislang weniger Berufschancen der Vorzug für eine Programmteilnahme gegeben wird. Das Projekt wurde unterstützt vom französischen Ministerium für Europa und auswärtige Angelegenheiten durch die Projekt-Ausschreibungen „Jugend III“, vorgeschlagen von der Abteilung für das auswärtige Handeln der Gebietskörperschaften (Délégation pour l’Action extérieure des Collectivités territoriales - DAECT).

Das Departement Bas-Rhin und der Kreis Ortenau sowie Bayern und Baden-Württemberg

Die bilaterale Partnerschaft des Departements Bas-Rhin mit dem Kreis Ortenau wurde 2017 gegründet. Ihr Ziel ist die Entwicklung eines konkreten Aktionsprogramms zum Thema Kinderschutz einerseits und in den Bereichen Gesundheitsprävention, Jugend und Zweisprachigkeit, soziale und territoriale Entwicklung andererseits.

Ende 2017 wurde zur Förderung der historischen und staatsbürgerlichen Bildung außerdem ein dreiseitiges „Memorandum of Understanding“ mit Bayern und dem Europäischen Parlament unterzeichnet. Auf der Grundlage derselben Thematik wird derzeit eine vierseitiges Partnerschaftsvereinbarung mit dem Departement Haut-Rhin, Baden-Württemberg und dem Europäischen Parlament.

Das Departement Calvados und der Bezirk Unterfranken

Seit 1986 besteht eine intensive Beziehung zwischen den Partnern, die in den Bereichen Bildung, Jugend und Spracherwerb besonders aktiv sind. So werden zum Erlernen der jeweiligen Partnersprache Veranstaltungen in Schulen, Jugend- und Freizeitzentren und in den jeweiligen Partnerstädten sowie Treffen für junge Menschen und Austausche über Sprachlernpraktiken ab jungem Alter angeboten. Darüber hinaus werden auch Begegnungen (Arbeitsgruppen) der gewählten Vertreter der Partnerregionen und Kulturveranstaltungen organisiert. Dadurch wird die Vielfalt der einzelnen Partnerregionen gefördert.

Das Departement Corrèze und der Bezirk Mittelfranken

Seit Beginn der Partnerschaft im Jahr 1994 konnten u. a. zahlreiche Schüleraustauschaktionen, gemeinsame Sportfeste oder kulturelle Vereinsveranstaltungen sowie diverse Jugendaustauschprojekte durchgeführt werden.

Das Departement Creuse und der Bezirk Mittelfranken

Hier besteht bereits seit 1989 eine Partnerschaft mit Projekten, bei denen man sich vorwiegend auf die Bereiche Kultur, Tourismus, Kulturerbe sowie Bildung konzentriert.

Das Departement Gironde und der Berliner Bezirk Neukölln

Das Departement Gironde koordiniert das Projekt der europäischen Familienrat-Austausche („Family Group Conferencing“), das von der EU (ERASMUS+) mitfinanziert wird und während einem Zeitraum von zwei Jahren stattfindet. An diesem Projekt nimmt ein Partnerkonsortium aus dem Vereinigten Königreich, Deutschland und Bulgarien teil. Ziel ist der Austausch von bewährten Methoden der vier Teilnehmerländer und die Ausbildung von Sozialarbeitern auf Grundlage der Familienrat-Methode. Hierbei handelt es sich um eine innovative Methode im Bereich der sozialen Arbeit, bei der die Teilnahme der Betroffenen als Entscheidungsakteure für ihre eigenen Belange mit der Unterstützung von Sozialarbeitern gefördert wird. Dadurch wird das gemeinsame Entscheiden im Kreis der Familie und mit Menschen aus der engeren Umgebung unterstützt. Um mehr zu erfahren, schauen Sie bitte auf der nachfolgendem Internetseite: europe chez gironde.fr.

Das Department Haut-Rhin, Landkreis Breisgau im Hochschwarzwald und die Bundesländer Nordrhein-Westphalen und Baden-Württemberg

Dank dieser Partnerschaft konnten seit dem Jahr 2009 unterschiedliche Projekte auf den Weg gebracht werden, z. B. in den Bereichen Straßen und Verkehrswesen, erneuerbare Energien, Sozialpolitik, Bildung, Bilingualismus, Management von Mikroprojekten, aber auch was den Austausch von Arbeitskräften betrifft.

Die Region Haut-Rhein ist außerdem im Rahmen der Oberrheinkonferenz Partner von diversen deutschen und schweizerischen Gebietskörperschaften. Dieses dreinationale Kooperationsforum ermöglicht und fordert die Umsetzung von Projekten in den Bereichen Verkehr, nachhaltige Entwicklung, trinationale Städteentwicklung, Energie, Bürgerbeziehungen, Kultur, Wirtschaft, Bildung, Sport, Gesundheit usw. An diesen Projekten wirken deutsche Partner aus den Körperschaften der Bundesländer Nordrhein-Westphalen und Baden-Württemberg mit.

Die Region Haute-Vienne und der Bezirk Mittelfranken: Im Jahr 1981 unterzeichneten die Regionen Haute-Vienne und der Bezirk Mittelfranken ein Partnerschaftsabkommen und besiegelten somit offiziell ihre bereits seit 1973 bestehenden Freundschaftsbande. So sind bis heute zahlreiche Städtepartnerschaften in den Gemeinden beider Regionen entstanden.

Das Department Isère mit München und Darmstadt

Das Departement Isère entwickelt Partnerbeziehungen mit deutschen Städten, insbesondere in Bayern im Rahmen innovativer Europaprojekte. So nimmt Isère beispielsweise an dem Projekt SaMBA – Sustainable Mobility Behaviour in the Alpine Region, 2018-2021 (ein Interreg-Programm im Alpenraum) teil, welches spezifische Aktionen und politische Maßnahmen zur nachhaltigen Veränderung unseres Mobilitätsverhaltens durch eine attraktive Fahrpreispolitik oder Vergünstigungen anbietet. SaMBA vereint insgesamt 13 Partner, darunter die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Das Departement Isère ist ebenso Partner des Projekts Activage (2017-2020), das mit Mitteln aus dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizon 2020“ finanziert wird. Dessen Ziel ist es, durch Raum- und Städteplanung sogenannte „intelligente Städte“ zu schaffen für ein „schöneres Älterwerden“. Activage bringt 50 Partner aus sieben Ländern zusammen, darunter ein Forschungszentrum in München und zwei Unternehmen aus der Region um Darmstadt (Hessen).

Das Department Mayenne und dem Regierungsbezirk Schwaben

Mayenne und Schwaben pflegen schon seit 1963 freundschaftliche Partnerbeziehungen, gefolgt von einem Städtepartnerschaftsvertrag, unterzeichnet im Jahre 1987. Beide Partner erhielten als erste Regionen einen goldenen Stern Europas als Auszeichnung für ihr aktives Engagement in den Bereichen Bildung, Sport, Kunst und Beruf sowie im Gesundheits- und Sozialwesen. Darüber hinaus betreuen beide Partner die Projekte der jeweiligen Städtepartnerschaftskomitees: 22 Gemeinden im Departement Mayenne pflegen eine Städtepartnerschaft zu schwäbischen Gemeinden. Und so finden dank dieser Zusammenarbeit jedes Jahr vor allem für junge Menschen zahlreiche Veranstaltungen statt.

Das Department Meurthe-et-Moselle mit dem Saarland und Rheinland-Pfalz

Das Departement Meurthe-et-Moselle hat eine enge Partnerschaft mit dem Saarland ins Lebens gerufen, insbesondere im Rahmen dessen „Frankreich Strategie“ und der Deutschland-Strategie des Departements innerhalb der früheren Region Lothringen. Diese Projekte finden insbesondere im Kulturbereich (Organisation von Ausstellungen und Künstlerresidenzen) und im Sprachbereich (Erlernen der Partnersprache durch das „Tandem Programm“, das die Bildung von deutsch-französischen Beamtensprachpartnern ermöglicht.

Derzeit wird ein Verfahren ausgearbeitet, durch das RSA-Empfängern des Departements Meurthe-et-Moselle Arbeitsplätze in Deutschland angeboten werden sollen. Das Departement Meurthe-et-Moselle setzt sich ebenfalls für grenzüberschreitende Projekte im Rahmen des Programms INTERREG V A Großregion ein, das saarländische und rheinland-pfälzische Partner umfasst. Diese Projekte betreffen verschiedene Bereiche, wie die Förderung von kurzen Wegen, Tourismus, Erinnerungsarbeit, Bilingualismus, Zivilschutz, Altersökonomie usw.

Das Departement Meuse, das Saarland und Rheinland-Pfalz

Geprägt durch die deutsch-französische Geschichte des Ersten Weltkrieges bietet das Department Meuse in gezielter Zusammenarbeit mit seinen deutschen Partnerregionen, deren Soldaten in diesem Krieg gekämpft haben, Reiseprogramme im gemeinsamen Gedenken und der Erinnerungsarbeit an. Auf diesem Austausch aufbauend, haben die Vertreter des Departement Meuse ihre Kooperation mit dem Saarland und Rheinland-Pfalz im Rahmen des grenzüberschreitenden Kooperationsraums der Großregion ausgedehnt, und zwar sowohl strategisch (Gipfel der Exekutiven der Großregion, in der das Department seit 1. Januar 2018 Mitglied ist, nachdem es zehn Jahre lang als Beobachter teilgenommen hat) als auch auf operativer Ebene (das grenzüberschreitende Projekt des Interreg V A Großregion wie beispielsweise „Land of Memory“ oder „Senior aktiv“).

Das Departement Morbihan und der Kreis Erft

Diese Partnerschaft wurde 1984 ins Leben gerufen und ermöglicht einen Austausch in den Bereichen Kultur und Öffentlichkeitsarbeit.

Das Departement Moselle und seine Grenzregionen

Das Departement Moselle liegt im Herzen des Kooperationsraums Mosel, bestehend aus dem Saarlandes, Lothringen, dem Großherzogtum Luxemburg, Rheinland-Pfalz, Wallonien sowie der französischsprachigen und der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. Dieser Kooperationsraum, genannt Großregion, profitiert von einer gutausgebauten Verwaltungszusammenarbeit auf der Grundlage des Gipfels der Exekutiven der Großregion sowie einer engen operativen Zusammenarbeit. Letztere ist in äußerst verschiedenen Bereichen besonders aktiv: Bildung, Feuerwehr- und Rettungsdienst, Inklusion, Kultur, Umwelt, Attraktivität, Sport und territoriale Entwicklung… Das Departement Moselle ist ein von seinen ausländischen Partnern hoch anerkannter Akteur.

Das Departement Oise und der Bezirk Niederbayern

Die Menschen im Departement Oise und in Niederbayern blicken bereits seit 1991 auf langjährige partnerschaftliche Beziehungen zurück. Die Zusammenarbeit besteht aus Schul-, Kultur-, Sport- und Institutionsaustäuschen.

Das Departement Orne und der Landkreis Kusel

Der französische Regionalrat Orne und der Landkreis Kusel pflegen seit 1996 partnerschaftliche Beziehungen. Zunächst stand die regionalterritoriale Förderung im Zentrum der Zusammenarbeit. Dabei boten beide Partner ihre jeweiligen regionalen Produkte im Rahmen von lokalen oder nationalen Veranstaltungen an. Die Beziehungen wurden sodann auf das Hotelwesen und die Gastronomie ausgedehnt. So bestehen seit 2001 offizielle Abkommen, im Rahmen derer ein Austauschprogramm für Chefköche und ihre Schüler aus jeweils beiden Regionen ins Leben gerufen wurde. Derzeit hat sich die Zahl der Partnerschaften gemehrt und auf unterschiedliche Bereiche ausgedehnt: Zeugnis hiervon tragen zum Beispiel die französische Hochschule für Kunststofftechnik ISPA (Institut Supérieur de Plasturgie) in Alençon und das Prüf- und Forschungsinstitut von Pirmasens, die Regionaldirektion der französischen Post und die Deutsche Post in Köln, die Archive des Departements Orne und das deutsch französische Kulturzentrum… So veranstalten heute Landwirte, Senioren, Kulturakteure, Unternehmer und Fachleute auf dem Gebiet der Kunststofftechnik gemeinsame Treffen, bei denen zum Teil ein formloses Beisammensein innerhalb gezielter Veranstaltungen im Vordergrund steht oder aber eine aktive und nachhaltige Kooperation mit dem Landkreis Kusel (und im weiteren Sinne mit dem Land Rheinland-Pfalz) und dem Department Orne geschaffen wird. Ziel dieser Treffen ist es, Privatpersonen und Unternehmer zusammenzubringen, die sodann eigenständig enge Beziehungen in den jeweiligen Sektoren aufbauen können.

Das Departement Pas-de-Calais und die Grafschaft Ostholstein

Das Departement Pas-de-Calais und die Grafschaft Ostholstein stehen im Rahmen des dezentralisierten mehrpartnerschaftlichen Kooperationsprogramms „European Straits Initiative“, eine Gemeinschaftsinitiative zum Schutz der europäischen Meerengen, gegründet vom Departement Pas-de-Calais und der Grafschaft Kent, die heute aus 24 Gebietskörperschaften entlang der europäischen Meerengen besteht, die sich vom Baltikum bis hin zum Mittelmeer erstrecken, in enger Beziehung zueinander.

Das Departement Territoire de Belfort und der Landkreis Harz

Das Kooperationsprogramm, das bereits im Jahre 1998 ins Leben gerufen wurde und sich mit den Fragen der Gedenk- und Erinnerungsaufarbeitung befasst, ist heute auf Themen wie Kultur, gegenseitige regionale Entwicklungsförderung und die Mobilität der Jugend ausgerichtet.

Die Zusammenarbeit auf Stadt- und Gemeindeebene – Partnerschaften

Vertragliche Grundlage

Die Verträge über Städte-partnerschaften dienen als Grundlage für Partnerschaften zwischen deutschen und französischen Städten. Beispiele dafür lassen sich auf der Website des Rates der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE) finden. Der erste Partnerschaftsvertrag wurde 1950 zwischen Montbéliard und Ludwigsburg geschlossen. In Deutschland wie in Frankreich stehen die nationalen Sektionen des RGRE, die französische Vereinigung des Rates der Gemeinden und Regionen Europas (AFCCRE) und der Rat der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE) seit ihrer Gründung an der Spitze der Bewegung der europäischen Städtepartnerschaften und unterstützen die Gebietskörperschaften in ihrem Engagement für das Europa der Bürger.

Ziele

Bei der kommunalen Zusammenarbeit im Rahmen von Städtepartnerschaften, die ursprünglich im Zeichen der deutsch-französischen Aussöhnung stand, soll die Zivilgesellschaft am Prozess der deutsch-französischen Annäherung beteiligt werden, um die Wahrnehmung der deutsch-französischen Zusammenarbeit im täglichen Leben zu verbessern.

Zwei Gebietskörperschaften tun sich zusammen, um innerhalb einer europäischen Perspektive zu agieren, sich ihren Problemen zu stellen und freundschaftliche Bande zu knüpfen. Die Städtepartnerschaften sind bei der Entwicklung der Europabürgerschaft vor Ort von unschätzbarem Wert als Quelle für Erfahrungen und Initiativen. Sie fördern die Zusammenarbeit und das gegenseitige Verständnis der Völker und leisten ihren Beitrag zur europäischen Einheit.

Organisation

Die Städte, die an diesen Maßnahmen teilnehmen, organisieren Austauschprojekte und Begegnungen in den Bereichen Kultur, Wirtschaft, Tourismus, humanitäre Angelegenheiten und Sport. Eine der Prioritäten ist die Durchführung von Begegnungen Jugendlicher, die die künftigen Akteure der deutsch-französischen Annäherung sein werden. Die Website AFCCRE bietet verschiedene Informationen zu diesen Maßnahmen, die oft gemeinsam mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) durchgeführt werden.

Gegenwärtig bestehen etwa 2200 kommunale Partnerschaften zwischen Deutschland und Frankreich.