Hartmannswillerkopf: Einweihung des deutsch-französischen Historials zum Ersten Weltkrieg (10. November 2017) - Erklärung des Präsidenten Emmanuel Macron

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"Vor hundert Jahren kämpften Deutschland und Frankreich um den Besitz des Hartmannswillerkopfs, der das Eingangstor zum südlichen Teil der Elsässischen Tiefebene bildet.

Der Hartmannswillerkopf ist eine verkannte Front des Ersten Weltkriegs. Dennoch ist er charakteristisch für den Gebirgskrieg und somit einzigartig. Zwischen Dezember 1914 und Januar 1916 bauten die Streitkräfte beider Lager Straßen und Seilbahnen, durchzogen den Fels mit Schützengräben, nutzten Skier und Schneeschuhe, um den Klimabedingungen standzuhalten. Auf der Bergkuppe, die auch „Männerfresser“ genannt wurde, kamen bei dem Versuch dieses für die Feindschaft unserer beiden Länder symbolträchtige Gebiet für sich zu erobern 25 000 Soldaten ums Leben, wurden verletzt oder vermisst.

Heute haben sich Deutschland und Frankreich versöhnt: Das Historial am Hartmannswillerkopf ist eins der konkreten Beispiele ihrer Zusammenarbeit. Mit diesem historisch und pädagogisch wertvollen Projekt, das von dem deutsch-französischen Historikerkomitee ausgebarbeitet wurde, wird den Besuchern eine sehr angemessene Einführung in die Entdeckung des Nationaldenkmals und der umliegenden historischen Stätte geboten. Insbesondere denke ich an unsere Kinder, für die das Historial ein Schlüsselelement darstellt, um die Bedeutung des Hartmannswillerkopfs, als strategischer Stützpunkt im Herzen eines weltweiten Konflikts und auch als Ort der Erinnerung, zu begreifen.

Am 10. November, Vortag des 99. Jahrestags des Waffenstillstands, weihe ich mit Stolz und Ergriffenheit an der Seite des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier das Historial am Hartmansswillerkopf ein. Gemeinsam erinnern wir an die Freundschaft, die unsere beiden Länder verbindet und die den Grundstein zum europäischen Aufbauwerk legte, das entstehen konnte, weil Millionen Menschen dafür geopfert wurden. Im Andenken an sie müssen wir uns weiterhin für Frieden einsetzen."