Gleichstellungspolitik im Quai d’Orsay

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Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist das Hauptanliegen der Amtszeit unseres Staatspräsidenten. Im Ministerium für Europa und auswärtige Angelegenheiten wird dieses Thema auf zwei Ebenen behandelt: einerseits intern, um berufliche Gleichstellung zu fördern, und andererseits im Rahmen der außenpolitischen Maßnahmen Frankreichs.

Diese beiden großen Handlungsbereiche ergänzen sich gegenseitig und sind in Frankreichs internationalen Strategie für die Gleichstellung von Frauen und Männern 2018-2022 festgehalten. Die Hohe Beamte für gleiche Rechte für Frauen und Männer, Florence Mangin, ist dafür zuständig, Aktionen innerhalb der verschiedenen Abteilungen des Ministeriums zugunsten der Gleichstellung in diesen beiden Bereichen anzustoßen, zu koordinieren und zu betreuen.

Eine proaktive Politik für berufliche Gleichstellung innerhalb des Ministeriums

Die berufliche Gleichstellung wird in sämtlichen Bereichen angestrebt, so beispielsweise was Laufbahnentwicklungen, Amtsernennungen, Fortbildungen und die Bekämpfung von Diskriminierung betrifft. Das Ministerium für Europa und auswärtige Angelegenheiten hat eine Reihe von Maßnahmen in die Wege geleitet, insbesondere für eine bessere Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben, um die geografische Mobilität zu begleiten und gegen sexistische Handlungen vorzugehen.

Mit dem AFNOR-Label, das dem Ministerium am 23. Oktober 2017 verliehen wurde, wird dieser Einsatz anerkannt und in einen langfristigen Rahmen gefasst. Die Fortschritte werden anhand von 37 verbindlichen Indikatoren regelmäßig evaluiert, darunter:
• die Flexibilität der Arbeitsbedingungen
• die Parität in den Jurys bei Auswahlverfahren
• die Vertretung bei Mutterschaftsurlaub
• die Fortbildungen und Bewusstseinsbildung zum Thema berufliche Gleichstellung
• Ausbau der Telearbeit in der Ministeriumszentrale, …

Verbesserung der internen Praktiken in den Bereichen berufliche Gleichstellung und Parität

Die Parität in Zahlen (2018)

Die Hälfte der verbeamteten Mitarbeiter des Ministeriums sind Frauen.
Das Ministerium zählt 26 % Botschafterinnen (verglichen zu 11 % im Jahr 2012).
Die Posten der Abteilungs- und Referatsleiter sind zu 25 % von Frauen besetzt (22 % im Jahr 2012).

Eine proaktive Politik für einen größeren Frauenanteil in Ernennungsämtern

Laut den Statistiken vom 31. Dezember 2021 sind 28 % der vom französischen Außenministerium beschäftigten Botschafter weiblich (im Vergleich zu 11 % im Jahr 2012), von den in EU-Länder entsandten Botschaftern Frankreichs sind 50 % Frauen.

Im Jahr 2022 sind nahezu 30 % (29,76 %) der amtierenden Generalkonsuln Frauen.

Mit 44 % erstmaligen Ernennungen zur Botschafterin bzw. Abteilungsleiterin in der zentralen Verwaltung erfüllt das Ministerium die Vorgaben des Gesetzes zur Übernahme ins Beamtenverhältnis („Loi Sauvadet“). Bezieht man sämtliche von diesem Gesetz betroffenen Arbeitsplätze (Botschafterinnen, Abteilungs-, Unterabteilungs- und Referatsleiterinnen in der zentralen Verwaltung) mit ein, liegt der Frauenanteil bei 41,3 %.

Die berufliche Gleichstellung zu fördern, bedeutet auch, dieses Thema in der institutionellen Kommunikation hervorzuheben und angemessene Initiativen zu schaffen, darunter:
• die Vorbeugung und Bekämpfung von sexistischen Handlungen und sexueller Gewalt durch Informationskampagnen und die Einrichtung einer Kontaktstelle
• die Einrichtung einer Kontaktstelle zur Prävention und Bekämpfung von Diskriminierung
• die Fortsetzung und Verstärkung der Programme für eine ausgewogenere Work-Life-Balance
Diese Initiativen stehen selbstverständlich allen Mitarbeitern offen, kommen in der Praxis aber in erster Linie Frauen zugute.

Von Bewusstseinsbildung hin zu Fortbildungen und Betreuung der Mitarbeiter

Alle neuen Ministeriumsmitarbeiter und Dienstantreter im Ausland werden für das Thema Gleichstellung von Frauen und Männern sensibilisiert. Zusätzlich zu dieser „Erstausbildung“ können die Bediensteten, die ihren Posten in den Auslandsvertretungen bereits angetreten haben, auf dem Intranetportal auf zusätzliche Module zurückgreifen.
Parallel dazu werden umfangreicherere und spezialisiertere Lehrgänge für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter veranstaltet, die sich im Rahmen ihrer Funktionen mit Geschlechterfragen auseinandersetzen oder Verantwortungsposten innehaben.

Stärkung des Korrespondentennetzwerks und mehr Aufmerksamkeit für die Gleichstellungen von Frauen und Männern

2019 gehören 170 Personen dem Korrespondentennetzwerk Gleichstellung von Frauen und Männern innerhalb des Ministeriums an. Dieses Netzwerkt ist für das Zusammenspiel von Zentrale und Auslandsvertretungen in Sachen Gleichstellung der Geschlechter zuständig. Die Korrespondenten stehen im Dialog mit den Partnern vor Ort, verfolgen die Gleichstellungsthematik mit und berichten über die politischen Maßnahmen Frankreichs und die internationale Strategie des Ministeriums.

Feministische Diplomatie

Stand: März 2019

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