IUCN-Weltkongress: eine große internationale Zusammenkunft für die Biodiversität

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Frankreich richtet vom 3. bis zum 11. September 2021 zum ersten Mal den Weltkongress (World Conservation Congress, WWC) der Weltnaturschutzunion (IUCN) in Marseille aus.

Dieser Kongress ist eine der größten internationalen Veranstaltungen für die Biodiversität. Er findet alle vier Jahre statt und bringt Naturschutzexperten aus Politik, Forschung, Verbänden und großen internationalen Organisationen, sowie Unternehmen und Bürger zusammen.
Der Kongress wird das weltweite Engagement rund um sieben bedeutende Herausforderungen aufzeigen:

  • Landschaften
  • Süßwasser
  • Ozeane
  • Klimawandel
  • Rechte und Regierungshandeln
  • Wissen, Innovation und Technologie
  • Wirtschafts- und Finanzsysteme

Schutz der Biodiversität und Ökosysteme: für Frankreich eine Priorität

Durch die Veranstaltung dieses Kongresses bestätigt Frankreich seinen Einsatz für den Schutz der Biodiversität und Ökosysteme und allgemeiner seine treibende Rolle auf internationaler Ebene im Bereich der Umwelt- und Klimaherausforderungen.

Diese Zusammenkunft von Staaten, Gemeinschaften, Forschung, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft ist eine einzigartige Gelegenheit, um auf höchster Ebene das internationale Engagement für die Biodiversität zu erörtern. Sie ist die erste Großveranstaltung zum Umweltschutz seit Beginn der Covid-19-Pandemie – vor der COP15 des Übereinkommens über die biologische Vielfalt in Kunming und der UN-Klimakonferenz (COP26) in Glasgow.

Der Kongress bietet demnach die Gelegenheit, die Bilanz der beim „One Planet Summit“ im Januar 2021 in Paris auf den Weg gebrachten Initiativen im Bereich der Biodiversität vorzustellen (u. a. Große Grüne Mauer und „The Mediterranean: a Model Sea by 2030“).
Er dient außerdem als Vorbereitung auf die COP15 des Übereinkommens über die biologische Vielfalt, die für die Biodiversität etwa das sein dürfte, was die die COP21 in Paris für das Klima war, da sie den globalen Rahmen für die Biodiversität für den Zeitraum nach 2020 festlegen wird. Der IUCN-Weltkongress wird den Austausch zwischen den Teilnehmenden über die großen Ziele dieses globalen Rahmens (Schutz von 30 % des Planeten, Wiederaufbau der Ökosysteme, Artenschutz, Mobilisierung von finanziellen Ressourcen usw.) vorantreiben.

Im Kontext der Gesundheitskrise werden die Zusammenhänge zwischen Biodiversität und Gesundheit und die Fragen hinsichtlich einer umweltschonenden wirtschaftlichen Erholung im Mittelpunkt der Gespräche stehen, im Einklang mit dem „One Health“-Ansatz, den Frankreich mittels des hochrangigen Expertenpanels oder der Initiative „PREZODE“ (PREventing ZOonotic Diseases Emergence) aktiv fördert.

Orte für Austausch und Ausstellungen, um die Diversität der Welt und der Kulturen zu erleben

Der Kongress wird vom 3. bis zum 11. September 2021 im Messezentrum Chanot in Marseille veranstaltet. Er findet in einem Hybrid-Format statt, bei dem die Öffentlichkeit an einer Reihe von Veranstaltungen vor Ort teilnehmen, und andere virtuell verfolgen kann.

Öffentlich zugängliche Bereiche

Nature Generation Areas: 4. bis 11. September 2021

In diesem „Dorf der Biodiversität“ – eine Neuheit, die von Frankreich vorgeschlagen wurde – können die Besucherinnen und Besucher kostenlos und ohne Anmeldung über 300 Animationen und Projekte von französischen Akteuren und Bürgern, die sich für den Schutz der Biodiversität stark machen, entdecken. Die Akteure in den Nature Generation Areas schaffen bei der Öffentlichkeit Bewusstsein für verschiedenste Themen (z. B. Ozeane, Klimawandel, Landwirtschaft und Böden, Innovationen und partizipatorische Wissenschaften).

Messehalle: 4. bis 9. September 2021

In der Messehalle, einem Ort der Zusammenkunft und des Austauschs zwischen den Besuchern, Kongressteilnehmenden und eingeladenen Persönlichkeiten, können die Austeller ihre Forschungsarbeiten, Innovationen und anderen Aktivitäten vorstellen. Hier befinden sich die Pavillons und Stände von Akteuren aus zahlreichen Ländern.

Im französischen Pavillon werden über 80 Veranstaltungen stattfinden, bei denen die strategischen Prioritäten Frankreichs in Sachen Biodiversität im Vordergrund stehen: nationale Strategie zur Bekämpfung von importierter Entwaldung, Agrarökologie, Kampf gegen Umweltkriminalität, Finanzierung des Schutzes der biologischen Vielfalt oder auch Zusammenhänge zwischen Biodiversität und Klima.

Bereiche ausschließlich für die Kongressteilnehmenden und IUCN-Mitglieder

Forum: 4. bis 7. September 2021

Das Forum dient als Raum für öffentliche Debatten und ermöglicht den Akteuren der ganzen Welt, Lösungen in den Bereichen der nachhaltigen Entwicklung und des Naturschutzes zu entwerfen und weiterzuentwickeln. Insbesondere bei den „High-level Dialogues“ sollen Staatschefs, Ministerinnen und Minister, Leiter internationaler Organisationen sowie Vertreterinnen und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen, der Privatwirtschaft und der Forschung zu Wort kommen.

Mitgliederversammlung: 8. bis 10. September 2021

Zur Mitgliederversammlung kommen über 1300 Mitglieder, die über 160 Staaten, Regierungsbehörden, Wirtschaftsförderungseinrichtungen, wissenschaftliche und akademische Einrichtungen, Unternehmen, die Zivilgesellschaft und indigene Völker vertreten, zusammen, um gemeinsame Entscheidungen zu treffen.C’est

Die Mitglieder werden in diesem Rahmen die „Motions“ vereinbaren, die der IUCN bei ihren Arbeiten als Leitschnur dienen und die Standpunkte der Mitglieder zu den großen Umweltfragen aufzeigen sollen. Frankreich hat ein Dutzend „Motions“ initiiert, insbesondere zu den Themen Umweltkriminalität, Lichtverschmutzung, alte Wälder, Zusammenhänge zwischen Klima und Biodiversität, Menschenaffen usw.