Bekämpfung der Desertifikation: 15. Vertragsstaatenkonferenz der UN-Wüstenkonvention (UNCCD) vom 9. bis 20. Mai 2022 in Abidjan (06.05.2022)

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Die 15. Konferenz der Vertragsparteien (COP15) des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) findet vom 9. bis zum 20. Mai 2022 in Abidjan in Côte d’Ivoire statt. Das Thema der Konferenz „Land. Leben. Vermächtnis: von Knappheit zu Wohlstand“ richtet den Fokus auf die Nachhaltigkeit der Böden für gegenwärtige und künftige Generationen.

Über die Herausforderungen im Zusammenhang mit Dürre und der Wiederherstellung der Böden hinaus wirft die Desertifikation auch Fragen in Bezug auf internationale Migration, Grundbesitzverhältnisse und Geschlechtergerechtigkeit auf. Um diese Fragen themenübergreifend anzugehen, wird die COP15 Staaten und große internationale Organisationen, Unternehmen, Forschungseinrichtungen und die Zivilgesellschaft zusammenbringen, wobei dem „Causcus“ der Frauen und dem Forum der jungen Menschen ein besonderer Platz eingeräumt wird.

Die COP15 soll uns in Erinnerung rufen, dass der Kampf gegen den Klimawandel, der Kampf gegen den Verlust biologischer Vielfalt und der Kampf gegen die Landverödung untrennbar miteinander verknüpft sind. Genau das brachte auch Ibrahim Thiaw, Exekutivsekretär des UNCCD, zum Ausdruck: „Wir können nicht heute die Klimakrise stoppen, morgen den Verlust der Biodiversität und übermorgen die Bodendegradation“.

Wüstenbildung in der Welt

Wüstenbildung, auch Desertifikation, bezeichnet die „Landverödung in ariden, semiariden und trockenen subhumiden Gebieten infolge verschiedener Faktoren, einschließlich Klimaschwankungen und menschlicher Tätigkeiten“.

Die Wüstenbildung führt jedes Jahr zur Degradation von 12 Millionen Hektar Land. Sie betrifft 40 Prozent der Weltbevölkerung und ausnahmslos alle Kontinente.

Dieses Phänomen stellt eine echte Gefahr für die menschliche Gesundheit, die biologische Vielfalt, das Klima, die Ernährungssicherheit, die Stabilität und die Sicherheit dar.

Das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung

Das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) ist neben dem Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen und dem Übereinkommen der Vereinten Nationen über die biologische Vielfalt eine der drei multilateralen Übereinkünfte im Umweltbereich, die aus dem „Erdgipfel“ 1992 in Rio hervorgingen. Es wurde 1994 in Paris verabschiedet und von 196 Staaten, einschließlich Frankreich, sowie der Europäischen Union ratifiziert.

Frankreichs Engagement

Mit der Erneuerung des strategischen Aktionsrahmens im Jahr 2020 bekräftigte Frankreich seine Unterstützung für die Anstrengungen der von Wüstenbildung bedrohten Länder. Dieser Rahmen ermöglicht die Mobilisierung aller betroffenen Akteure, um den Austausch von Kenntnissen und die Entwicklung von erfolgreichen und inklusiven Projekten zu begünstigen.

Frankreich unterstützt zahlreiche Initiativen internationaler Tragweite, für die die COP15 einen wichtigen Meilenstein darstellt, darunter:

  • die „4 per 1000“-Initiative mit der anhand der Entwicklung von land- und forstwirtschaftlichen Methoden die Fähigkeit der Böden zur Speicherung von Kohlenstoff erhöht werden soll, um so den Klimawandel zu bekämpfen, die Fruchtbarkeit der Böden zu verbessern und dadurch eine größere Ernährungssicherheit zu gewährleisten;

- die Große Grüne Mauer, mit der bis 2030 100 Millionen Hektar degradiertes Land in den 11 Staaten der Sudan-Sahel-Region wiederhergestellt, 250 Millionen Tonnen Kohlenstoff gebunden und 10 Millionen „grüne“ Arbeitsplätze geschaffen werden soll;

  • der Great Green Wall Accelerator , ein Beschleunigungsmechanismus, der beim vierten „One Planet Summit“ im Januar 2021 in Paris ins Leben gerufen wurde und über den sich mehrere internationale Geber verpflichteten, in den kommenden fünf Jahren 16 Milliarden Euro bereitzustellen;
  • die Initiative zu pflanzlichen Proteinen, die anlässlich des im Rahmen der französischen EU Ratspräsidentschaft veranstalteten Gipfeltreffens zwischen der Europäischen Union und der Afrikanischen Union im Februar 2022 bekannt gegeben wurde und auf die Entwicklung von nachhaltigen pflanzlichen Proteinkulturen in Afrika abzielt.