F&A - Ziel der Parität (7. Dezember 2018)
F - Kürzlich wurde dem Quai d‘Orsay vorgeworfen, mit der Anwendung der loi Savadet für den Zugang von Frauen zu den hochrangigsten Ämtern Ihres Ministeriums in Verzug zu sein? Wie reagieren sie darauf?
A - Bereits vor 2012 und mit der loi Sauvadet begann das Quai d‘Orsay eine voluntaristische Politik zugunsten der Parität zu betreiben, die sich in der derzeitigen Feminisierung der oberen Führungsebene widerspiegelt. Diese beläuft sich mittlerweile auf etwa 30 % (sprich der Ämter der Botschafter/innen, Abteilungsleiter/innen, Referatsleiter/innen). Dies zeigt sich insbesondere dadurch, dass sich die Anzahl der Botschafterinnen in 5 Jahren verdoppelt hat und sich damit auf 46 beläuft. Der Minister legt einen besonderen Wert auf diesen Anliegen und bei der Ersternennung von Botschaftern/Botschafterinnen liegt die Frauenquote derzeit bei 35 %.
Diese voluntaristische Politik zeigt sich ebenfalls in dem Willen, die Feminisierung der Beförderungen zu verstärken, auch in den höchsten Ämtern (Berater für auswärtige Angelegenheiten und bevollmächtigte Minister). Dies ist unerlässlich für die Schaffung einer Talentschmiede.
Zudem wacht der Minister über die Beachtung des Gleichgewichts zwischen Berufs- und Privatleben (Annahme einer Zeitcharta, Ausbau der Telearbeit) und die Begleitung der geographischen Mobilität der Bediensteten (Gründung des Referats Familie im September 2016 zur Förderung der Beschulung der Kinder und des Zugang der Lebenspartner zum Arbeitsmarkt, Unterzeichnung bilateraler Abkommen zur Förderung der Arbeit des Lebenspartner).
Dank dieser langfristig ausgelegten Maßnahmen erhielt das Ministerium Ende 2017 das Label für berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern (AFNOR). Über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus verpflichtet sich das Ministerium für Europa und auswärtige Angelegenheiten mit dem Ziel zur Sicherstellung der Parität in seinem Personalbestand und zur Berücksichtigung der Gleichstellung bei seinen Maßnahmen.