Friedensnobelpreis für Denis Mukwege und Nadia Murad – Erklärung von Jean-Yves Le Drian, Minister für Europa und auswärtige Angelegenheiten (5. Oktober 2018)

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Ich gratuliere Denis Mukwege und Nadia Murad Basee Taha, denen heute für ihre Bemühungen zur Beendigung von sexueller Gewalt als Mittel der Kriegsführung der Friedensnobelpreis zuerkannt wurde.

Der kongolesische Gynäkologe Denis Mukwege gründete 1999 in der Demokratischen Republik Kongo das Panzi-Krankenhaus, in dem über 40.000 Frauen, die Opfer von Vergewaltigungen und Verstümmelungen geworden waren, medizinisch behandelt werden konnten. Aufgrund seines Eintretens für sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte gilt er als Symbol im Kampf für die Rechte von Frauen. Frankreich unterstützt seit zehn Jahren Dr. Mukweges Panzi-Stiftung in der Demokratischen Republik Kongo, unter anderem über die französische Entwicklungsagentur Agence française de développement, eine Übereinkunft zur Zusammenarbeit zwischen dem Panzi-Krankenhaus und der Uniklinik Angers sowie durch die Finanzierung der Zusammenarbeit zwischen dem Panzi-Krankenhaus und dem Groupe hospitalier Sud Île-de-France (Krankenhaus von Melun) und dem öffentlichen Pariser Krankenhaus Hôpital Avicenne. Dr. Mukwege wurde 2011 mit dem Ritterkreuz der französischen Ehrenlegion ausgezeichnet.

Die jesidische Menschenrechtsaktivistin Nadia Murad aus dem Irak hat die Gefangenschaft von Daesch überlebt. 2016 wurde sie zur UN-Sonderbotschafterin für die Würde der Opfer von Menschenhandel ernannt. Sie beweist außerordentlichen Mut und Willen und weiß, dass sie auf die Unterstützung Frankreichs für die jesidische Gemeinschaft zählen kann, insbesondere im Bereich der Minenräumung und des Kampfes gegen Straflosigkeit sowie im Bildungs- und Gesundheitswesen, die ich ihr unter anderem bei einem Empfang im vergangenen Jahr zugesichert habe.

Frankreich hat die Gleichstellung von Frauen und Männern zum zentralen Thema der derzeitigen fünfjährigen Regierungszeit gemacht. Sie bildet die Grundlage unserer auswärtigen Tätigkeit im Rahmen unserer Außenpolitik, die entschieden feministisch geprägt sein soll.

Gewaltanwendungen gegen Frauen und Mädchen stellen weltweit die meistverbreiteten Verstöße gegen die Menschenrechte dar. Gegen diese Geißel des Krieges sind der Arzt Denis Mukwege und die Aktivistin Nadia Murad mit Kraft, Ausdauer und Mut vorgegangen. Frankreich ist erfreut darüber, dass ihrem Einsatz heute mit dem Friedensnobelpreis die Anerkennung zukommt, die er verdient.