Eine Politik, die Anreize für internationale Studierende schafft

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Anreize für internationale Studierende schaffen

Die Mobilität von Studierenden auf internationaler Ebene nimmt stetig zu: 2017 waren es 5 Millionen Studierende weltweit, was einem Anstieg von 25 % innerhalb von 5 Jahren entspricht. Frankreich zählt dabei zu den attraktivsten Ländern, belegt nach den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich und Australien Platz vier der bevorzugtesten Zielländer für internationale Studierende und ist damit das beliebteste nichtenglischsprachige Land.

2018 entschieden sich 325 000 ausländische Studierende für ein Studium in Frankreich: eine Zahl, die kontinuierlich ansteigt.

Mit seiner neuen Strategie zur Förderung der Attraktivität seiner Hochschulbildung „Bienvenue en France“, die am 19. November 2018 vom Premierminister vorgestellt wurde, reagiert Frankreich auf die Herausforderungen in Bezug auf die Globalisierung des Hochschul- und Forschungsraums.
Frankreich hat sich diesbezüglich zwei Ziele gesetzt:
  • die Zahl der ausländischen Studierenden in Bachelor- und Masterprogrammen bis 2027 auf eine halbe Million anheben (Doktoranden ausgenommen);
  • mehr französischen Studierenden einen Auslandsaufenthalt im Rahmen von Hochschulaustauschen oder zur Erlangung eines Abschlusses ermöglichen.

Internationale Rankings

Die französischen Spitzenleistungen in den Bereich Hochschulbildung und Forschung werden in internationalen Rankings anerkannt, wie es beispielsweise die Ergebnisse des internationalen Hochschulrankings „Academic Ranking of World Universities“ 2020 (besser bekannt unter dem Namen „Shanghai Ranking“) zeigen.

2020 belegte Frankreich zum ersten Mal weltweit Platz drei (nach den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich) mit drei Einrichtungen unter den Top 50: Paris-Saclay (Platz 14), Paris Sciences et Lettres/PSL (Platz 36) und Universität Sorbonne (Platz 39).

Frankreich befindet sich auf dem ersten Platz der EU-Mitgliedstaaten.
Paris-Saclay ragt insbesondere in der Mathematik heraus, da die Universität in dieser Disziplin im fachspezifischen Shanghai-Ranking den 1. Platz belegte, kurz vor der Universität Sorbonne, die den 3. Platz erreichte.

Das fachspezifische Ranking offenbart außerdem die französischen Spitzenleistungen in den Bereichen Ökologie (Universität Montpellier, Platz 3) und Management (INSEAD, Platz 7).

Diese guten Ergebnisse lassen sich auch in anderen internationalen Rankings wiederfinden, wie beispielsweise im „Times Higher Education World University Ranking“, in dem sich jeweils zwei französische Hochschuleinrichtungen unter den Top 50 befinden, und zwar in Physikwissenschaften (PSL und Polytechnique) und in Kunst (PSL und Paris 1 Panthéon-Sorbonne).

Im „QS World University Ranking“ befinden sich drei französische Hochschuleinrichtungen unter den Top 50 im Bereich Naturwissenschaften (Polytechnique, PSL, Sorbonne).

Schließlich sind in den TOP 50 des „CWTS Leiden Ranking“ sieben französische Hochschuleinrichtungen in den Fächern „Bio- und Geowissenschaften“, „Mathematik und Informatik“ und „Physik und Ingenieurwissenschaften“ vertreten.
Unsere Hochschuleinrichtungen behaupten sich somit im stets zunehmenden internationalen Wettbewerb und stärken unsere wissenschaftliche und akademische Strahlkraft.

Die 6 wichtigsten Punkte der Strategie „Bienvenue en France“

  1. erleichterte Visapolitik
  2. Verdoppelung der Studienangebote im Fach Französisch als Fremdsprache und auf Englisch;
  3. Einführung eines Labels zur Auszeichnung von Einrichtungen, mit dem Ziel, die Qualität der Aufnahme/Betreuung zu verbessern
  4. gesonderte Immatrikulationsgebühren für außereuropäische Studierende, mit dem Ziel, die Stipendienangebote zu verdreifachen;
  5. Verstärkung der Präsenz und Strahlkraft Frankreichs im Ausland, u. a. mittels der Einrichtung von ausgelagerten Studienprogrammen;
  6. Start einer weltweiten Kommunikationskampagne, um das Interesse an einem Studium in Frankreich zu wecken

Die gesonderten Immatrikulationsgebühren für außereuropäische Studierende dienen der nachhaltigen Finanzierung der Maßnahmen zur Verbesserung der Betreuung. Außerdem ermöglichen sie die Finanzierung von Stipendien und Befreiungen von Immatrikulationsgebühren für die besten Studierenden, die sich für ein Studium in Frankreich bewerben:

  • 10 000 Studenten- oder Praktikantenstipendien der französischen Regierung werden von den Botschaften gewährt. Die Stipendiaten werden von den Immatrikulationsgebühren in Frankreich befreit. Bewerbungen können über das Campus-France-Büro eingehen.
  • 14 000 durch die Botschaften gewährte Befreiungen von den Immatrikulationsgebühren, für außereuropäische Studierende im Rahmen der Reform dieser Kosten.

Förderung der französischen Hochschulen im Ausland

Die Attraktivität der französischen Hochschulbildung geht auch auf die Präsenz und Strahlkraft der französischen Einrichtungen im Ausland zurück.

2019 richtete das Ministerium für Europa und auswärtige Angelegenheiten einen mit 5 Mio. Euro ausgestatteten Start-Kapitalfonds ein, um die Entwicklung von Projekten in Afrika zu unterstützen. Ab 2020 können diese von der französischen Entwicklungsagentur (AFD) über einen Unterstützungsfonds mit einem Volumen von 20 Mio. Euro gefördert werden. Damit wird angestrebt, die Einrichtungen in die Lage zu versetzten, ihre Aufnahmekapazitäten bis 2022 zu verdoppeln.

Weitere Informationen über die Umsetzung dieser Reform finden Sie unter der speziell diesem Thema gewidmeten Rubrik der Agentur Campus France.

Mobilität von Studierenden: Welche Rolle spielen die Botschaften?

Die Hochschulkooperation und die Mobilität von Studierenden nach Frankreich sind eine zentrale Komponente der Arbeit der Botschaften.
Ihre Kulturabteilungen (SCAC) sind für Ausgestaltung und Betreuung von Frankreichs Kooperationsmaßnahmen in diesen Bereichen zuständig.
Die Campus-France-Büros und -Außenstellen sind zentrale Bestandteile der Kulturabteilungen und der internationalen Attraktivitätspolitik im Hochschulbereich.
Sie sind für die Information und Kommunikation über das Hochschulwesen in Frankreich und ggf. die Betreuung des lokalen Alumni-Netzwerks zuständig. Oft sind diese öffentlich zugänglichen Büros in den Instituts français oder Alliances françaises untergebracht.
Sie arbeiten eng mit dem staatlichen Industrie- und Handelsunternehmen (EPIC) Campus France zusammen, das zur Koordinierung des Netzwerks dieser Büros beiträgt.

Campus France: Ansprechpartner der internationalen Studierenden

Die Agentur Campus France, die durch das Gesetz Nr. 2010-873 vom 27. Juli 2010 über die außenpolitischen Maßnahmen des Staates gegründet wurde, ist ein staatliches Industrie- und Handelsunternehmen (EPIC) mit Sitz in Paris. Sie wirbt bei internationalen Studierenden für das französische System für Hochschul- und Berufsbildung. Sie steht unter der gemeinsamen Aufsicht des Ministeriums für Europa und auswärtige Angelegenheiten und des Ministeriums für Hochschulen, Forschung und Innovation. Sie geht auf die Bedürfnisse der diplomatischen Vertretungen im Ausland ein, arbeitet mit europäischen und internationalen Organisationen, Gebietskörperschaften, Universitäten, Schulen und anderen Hochschul- und Forschungseinrichtungen sowie mit öffentlichen und privaten Partnern zusammen.

Letzte Änderung: November 2020