Französische Sprache und Frankophonie

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Die Verbreitung der französischen Sprache, eine Priorität der Diplomatie Frankreichs

Der frankophone Raum ist pluralistisch. Der lediglich durch die Sprache definierte Raum umfasst 33 Länder mit etwa 300 Mio. Französischsprachlern auf allen Kontinenten. Das entspricht einer Zunahme von 9,6 % seit der letzten Messung im Jahr 2014. Hingegen gehören dem frankophonen Raum als politische Gemeinschaft die 88 Staaten und Regierungen (Vollmitglieder, assoziierte Mitglieder und Mitglieder mit Beobachterstatus) der Internationalen Organisation der Frankophonie (OIF) an.

Französisch ist nach Mandarin, Englisch, Spanisch und Arabisch die fünftmeistgesprochene Sprache der Welt. Die fünf größten französischsprachigen Länder sind ausgehend von ihrer Demographie aktuell die Demokratische Republik Kongo, Frankreich, Algerien, Marokko und Côte d‘Ivoire.

Wussten Sie schon? Französisch ist die zweitmeistgenutzte Sprache in der Diplomatie. Weitere Zahlen der französischen Sprache finden Sie in unserer Infographie.

Zur Förderung der französischen Sprache und der Frankophonie als Strahlkraft- und Einflussvektoren stützt sich die französische Diplomatie auf eine Struktur, die eine sowohl bilaterale als auch multilaterale Politik umfasst.

Frankreichs bilaterales Engagement für die Förderung und Verbreitung der französischen Sprache

Die am 20. März 2018 von Staatspräsident Emmanuel Macron vorgestellte internationale Strategie Frankreichs für die französische Sprache und Mehrsprachigkeit umfasst 33 Maßnahmen für Unterricht, Kommunikation und Kreation auf Französisch. Es handelt sich dabei um einen ambitionierten Plan zur Stärkung des Platzes und der Rolle der französischen Sprache unter Wahrung der Mehrsprachigkeit. Ziel ist es, die französische Sprache zu einer der drei größten Weltsprachen des 21. Jahrhunderts und einem Trumpf in der Globalisierung zu machen.

„Die französische Sprache hat sich von Frankreich emanzipiert und ist zu dieser Weltsprache, dieser Archipelsprache geworden“, äußerte Staatspräsident Emmanuel Macron im Zuge der Vorstellung seines Plans für die Förderung der französischen Sprache beim Internationalen Tag der Frankophonie am 20. März 2018 in Paris.

Im Rahmen seiner bilateralen Politik ist Frankreich bestrebt, Maßnahmen für eine Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden zu erarbeiten, um den Platz der französischen Sprache in ihren Bildungssystemen auszubauen, und direkte Lehrtätigkeiten der französischen Schul- und Kulturnetzwerke zu fördern, insbesondere der Alliances françaises, Instituts français und lycées français im Ausland.

Frankreich macht sich ebenfalls dafür stark, dass die französische Sprache vermehrt in den Global-Governance-Institutionen genutzt wird, in erster Linie innerhalb der Europäischen Union, und setzt sich für die systematische Übersetzung angenommener Texte und Beschlüsse in mehrere Sprachen ein.

Frankreichs Engagement für die multilaterale Frankophonie

Die multilaterale Frankophonie, die 2020 ihr 50. Jubiläum feierte, ist ein institutioneller Rahmen, in dem die frankophonen Länder zu einer politischen Gemeinschaft vereint werden sollen. Sie organisiert die Beziehungen zwischen den teilnehmenden Staaten und Regierungen (Vollmitglieder und assoziierte Mitglieder), die die französische Sprache gemein haben und vom selben Grundsatz geleitet werden: Kooperation und Solidarität. Zur Erreichung dieses Ziels kann die Frankophonie auf verschiedene Akteure zählen:

  • die OIF, die 2020 88 Staaten und Regierungen (Vollmitglieder und Mitglieder mit Beobachtungsstatus) umfasste;
  • die 4 Mittlerorganisationen der Frankophonie: Die Agence Universitaire de la Francophonie, TV 5 Monde, die Association internationale des maires francophones (AIMF) TV5 Monde und die Senghor-Universität;
  • die Parlamentarische Versammlung der Frankophonie (APF);
  • die 16 institutionellen Netzwerke der Frankophonie;
  • die ständigen Ministerkonferenzen (CONFEJES, CONFEMEN);
  • die Konferenz der nichtstaatlichen internationalen Organisationen der Frankophonie.

Diese multilaterale Frankophonie leistet einen Beitrag zum Frieden, zur Demokratie, zu den Menschenrechten, zur Förderung der französischen Sprache und der kulturellen Vielfalt sowie zur Entwicklung eines geteilten und nachhaltigen Wohlstandes.

Beim Frankophonie-Gipfel 2018 in Jerewan wurde Louise Mushikiwabo zur neuen Generalsekretärin der Frankophonie ernannt. In ihrer Absichtserklärung brachte sie den Wunsch zum Ausdruck, dass die Frankophonie im Zeichen des Zusammenlebens steht, und betonte insbesondere, dass die OIF vor allem in den Bereichen zum Einsatz kommen sollte, „in denen ihr Zusatznutzen real ist, ihr Mehrwert anerkannt ist und ihre Intervention erwartet wird“, sprich u. a. bei der Verbreitung der französischen Sprache, der Verteidigung der Gleichstellung der Geschlechter, der digitalen Entwicklung und dem Engagement für die Jugend.

Anlässlich des Internationalen Tags der Frankophonie besuchte Emmanuel Macron am 20. März 2019 zum ersten Mal den Sitz der OIF in Paris, kam mit Louise Mushikiwabo zusammen und betonte dabei Frankreichs Einsatz für die multilaterale Frankophonie.

Frankreich ist der größte Geber der OIF und ihrer Mittlerorganisation, was von der Bedeutung der Frankophonie als Handlungsvektor unserer Diplomatie zeugt.

Stand: Februar 2020