Start der Konferenz zur Zukunft Europas anlässlich des Europatags (9. Mai 2021)

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Am 9. Mai wird in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union der Europatag gefeiert. Der Tag, für den man sich in Erinnerung an die Schuman-Erklärung entschieden hatte, gilt als Beginn der Entwicklung hin zur Europäischen Union und ist eins ihrer Symbole. Am 9. Mai 1950 legte Robert Schuman den Grundstein für die Schaffung einer für die Bewahrung des Friedens unerlässlichen europäischen Organisation.

Dieses Jahr bekommt der Europatag vor allem durch den Start der Konferenz zur Zukunft Europas eine besondere Dimension.

9. Mai 2021: Botschaft von Jean-Yves Le Drian

9. Mai: Feier des Europatages

Am 9. Mai wird in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union der Europatag gefeiert. Der Tag, für den man sich in Erinnerung an die Schuman-Erklärung entschieden hatte, gilt als Beginn der Entwicklung hin zur Europäischen Union und ist eins ihrer Symbole. Am 9. Mai 1950 legte Robert Schuman den Grundstein für die Schaffung einer für die Bewahrung des Friedens unerlässlichen europäischen Organisation.

Dieses Jahr bekommt der Europatag vor allem durch den Start der Konferenz zur Zukunft Europas eine besondere Dimension.

Am 9. Mai 2021 starten das Europäische Parlament, der Rat und die Europäische Kommission gemeinsam die Konferenz zur Zukunft Europas: Alle Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union sind eingeladen, sich zu ihrer Zukunft und der, die sie sich für die EU wünschen, zu äußern. Die Ergebnisse dieser erstmaligen Initiative werden während der am 1. Januar 2022 beginnenden französischen EU-Ratspräsidentschaft bekanntgegeben.

In Frankreich wird Staatspräsident Emmanuel Macron in Straßburg den Startschuss der Konferenz geben.

9. Mai 1950: ein Blick in das diplomatische Archiv

Europa lässt sich nicht mit einem Schlage herstellen und auch nicht durch eine einfache Zusammenfassung. Es wird durch konkrete Tatsachen entstehen, die zunächst eine Solidarität der Tat schaffen.

Am 9. Mai 1950 schlug der französische Außenminister Robert Schuman den Ländern Europas die Schaffung einer gemeinsamen Institution zur Verwaltung der Kohle- und Stahlproduktion vor. Seine im Uhrensaal des französischen Außenministeriums am Pariser Quai d’Orsay gehaltene Rede war in mehrfacher Hinsicht von symbolischer Tragweite:

  • Sie enthielt den Vorschlag, Länder zusammenzuführen, die sich in zwei Weltkriegen feindlich gegenübergestanden hatten, und diese Feindschaft zu überwinden.
  • Sie war durch die Schaffung einer anderen europäischen Ländern zum Beitritt offenstehenden Organisation der Beginn des europäischen Einigungsprozesses.

In der nach ihm benannten Erklärung erklärte Robert Schuman seinen Vorschlag:

Die Solidarität der Produktion, die so geschaffen wird, wird bekunden, dass jeder Krieg zwischen Frankreich und Deutschland nicht nur undenkbar, sondern materiell unmöglich ist (…). So wird einfach und rasch die Zusammenfassung der Interessen verwirklicht, die für die Schaffung einer Wirtschaftsgemeinschaft unerlässlich ist und das Ferment einer weiteren und tieferen Gemeinschaft der Länder einschließt, die lange Zeit durch blutige Fehden getrennt waren.“

Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande nahmen den Vorschlag an und gründeten am 18. April 1951 die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), auch „Montanunion“ genannt.
Andere Gemeinschaften (so 1957 die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) nahmen sich die EGKS zum Vorbild und bauten die Solidarität in Europa weiter aus, bis hin zur Gründung unserer heutigen Europäischen Union.

Anlässlich des 70. Jubiläums der Unterzeichnung des Vertrags über die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) präsentieren wir Ihnen unsere Sonderausstellung, die diesem in seiner Urschrift im diplomatischen Archiv des Ministeriums für Europa und auswärtige Angelegenheiten aufbewahrten Gründungsdokument des europäischen Aufbauwerks gewidmet ist.