Generation Equality Forum: eine historische feministische globale Zusammenkunft (30. Juni - 2. Juli 2021)

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Das Generation Equality Forum ist die wichtigste feministische globale Zusammenkunft der letzten Jahre. Das Forum wurde von UN Women initiiert und gemeinsam von Frankreich und Mexiko in Partnerschaft mit der Zivilgesellschaft und der Jugend ausgerichtet.

Nach seinem Auftakt im März 2021 in Mexiko-Stadt erreichte das Forum vom 30. Juni bis 2. Juli 2021 in Paris seinen Höhepunkt. Staats- und Regierungschefs, Führungspersonen internationaler Organisationen, aber auch Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft, der Jugend und der Privatwirtschaft kamen zusammen, um historische Verpflichtungen einzugehen und nachhaltige Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter zu erzielen.

25 Jahre nach der Verabschiedung der Pekinger Erklärung und Aktionsplattform

Die Pekinger Erklärung und Aktionsplattform wurde 1995 im Zuge der Vierten Weltfrauenkonferenz der Vereinten Nationen verabschiedet. Sie bildete damals den vollständigsten Rahmen, um die Ermächtigung von Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen.

2021 konnten wichtige Fortschritte erzielt werden. Dennoch wurden Mädchen und Frauen unverhältnismäßig von der Covid-19-Krise getroffen und standen angesichts der Pandemie an vorderster Front. Zum Abschluss des Generation Equality Forums brachten Frankreich, UN Women und ihre Partner den „Global Acceleration Plan for Gender Equality“ auf den Weg, zu dessen Unterstützung fast 1000 konkrete und ehrgeizige Verpflichtungen angekündigt wurden. Ein historischer Betrag in Höhe von 40 Mrd. US-Dollar konnte zusammengetragen werden, um die Gleichstellung der Geschlechter in den kommenden fünf Jahren voranzubringen.

Das Forum wurde in Form eines Hybrid-Events veranstaltet:

  • Am Nachmittag des 30. Juni fand vor Ort eine Eröffnungszeremonie mit Staatspräsident Emmanuel Macron statt (Präsenzveranstaltung), zu der rund 250 hochrangige Persönlichkeiten zusammenkamen und die in den sozialen Netzwerken der UNO, des französischen Präsidialamts (Elysée) und des Ministeriums für Europa und auswärtige Angelegenheiten übertragen wurde. Fast 135 000 Personen schauten sich die Zeremonie an.
  • Während drei Tagen fanden auf einer digitalen Plattform 100 Veranstaltungen statt, bei denen nahezu 650 Rednerinnen und Redner zu Wort kamen. Über 50 000 Personen hatten sich hierzu angemeldet.

Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist ein Thema, das alle etwas angeht, und so kamen einschlägige Akteure aus sämtlichen Bereichen (Zivilgesellschaft, staatliche Einrichtungen, Gebietskörperschaften, internationale Organisationen, Privatwirtschaft, philanthropische Stiftungen, Medien, Universitäten, Jugend) zusammen. Teil des Programms waren Veranstaltungen, bei denen das Engagement aller Akteure zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern zur Geltung gebracht wurde. Auch wurde anderen Formen des Engagements, wie z. B. dem Einsatz von jungen Feministinnen, innovativen Initiativen oder globalen bzw. regionalen Reaktionen auf die Covid-19-Krise, ein Platz im Forum eingeräumt.

Link zum Programm
Link zur Übersicht der Rednerinnen und Redner

Hin zu konkreten Fortschritten mit den Aktionsbündnissen des Generation Equality Forums in Paris

Sechs Aktionsbündnisse („Action Coalitions“) wurden beim Generation Equality Forum im Juli 2021 auf den Weg gebracht. Wie bereits während der französischen G7-Präsidentschaft kommen im Rahmen dieser Multi-Stakeholder-Partnerschaften Regierungen, die Zivilgesellschaft und die Privatwirtschaft zusammen, um innerhalb der kommenden fünf Jahre konkrete, messbare Ergebnisse zu den folgenden Themen einzuholen:

  • Geschlechtsbasierte Gewalt
  • Wirtschaftliche Gerechtigkeit und Rechte
  • Selbstbestimmung über den eigenen Körper sowie sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte
  • Feministisches Handeln für Klimagerechtigkeit
  • Technologie und Innovation im Dienste der Gleichstellung von Frauen und Männern
  • Feministische Bewegungen und Führung

20 Jahre nach der historischen Annahme der Resolution 1325 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen und ihrer Agenda „Frauen, Frieden, Sicherheit“ wurde beim Generation Equality Forum ein Überwachungsmechanismus dieser Agenda, der „Pakt für Frauen, Frieden, Sicherheit und humanitäre Hilfe“ („Compact for Women, Peace and Security and Humanitarian Action“) auf den Weg gebracht.

Nahezu 100 „Leaders“ schlossen sich den Aktionsbündnissen an, um Aktionspläne auszuarbeiten und für die Umsetzung der Verpflichtungen bis 2026 Sorge zu tragen.
Beim Forum in Paris traten fast tausend „Commitment Makers“ diesen Bündnissen mit legislativen, finanziellen, programmatischen oder Advocacy-Verpflichtungen zugunsten der Gleichstellung der Geschlechter bei.

Frankreich ist einer der „Leader“-Staaten des Aktionsbündnisses „Selbstbestimmung über den eigenen Körper sowie sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte“ und ging verschiedene Verpflichtungen ein, um eine umfassende Sexualaufklärung zu fördern und den Zugang zu Familienplanung und zu legaler, sicherer und medizinisch begleiteter Abtreibung überall auf der Welt zu verbessern. Frankreich setzt sich ebenfalls für die Bildung von Mädchen und den Schutz von Menschenrechtsverteidigerinnen ein. Zudem wurden Initiativen in den Bereichen Gesundheit, Sport und Kultur ins Leben gerufen.

Pressemitteilung der französischen Verpflichtungen

Pressemitteilung zur Eröffnung

Link zur Pressemitteilung zum Abschluss