Habiba Sarabi, Preisträgerin des Simone-Veil-Preises der Französischen Republik (8. März 2021)
Am 8. März 2021 erhielt die afghanische Politikerin Habiba Sarabi anlässlich des Internationalen Frauentags den Simone-Veil-Preis der Französischen Republik. Der Preis wurde vom Minister für Europa und auswärtige Angelegenheiten Jean-Yves Le Drian überreicht.
Mit diesem Preis, der zum ersten Mal 2019 vom französischen Staatspräsidenten übergeben wurde, werden Personen oder Kollektive ausgezeichnet, die sich in der Welt für die Förderung der Situation und der Rechte von Frauen und/oder die Geschlechtergerechtigkeit einsetzen. Der Preis spiegelt das Engagement Frankreichs an der Seite jener Frauen und Männer wider, die die Rechte der Frauen auf internationaler Ebene vorantreiben.
Habiba Sarabi, deren Engagement vor Ort weltweit anerkannt ist, gilt als eine wichtige Persönlichkeit des öffentlichen Lebens in Afghanistan. Sie war zwischen 2002 und 2004 die afghanische Ministerin für Frauenangelegenheiten und arbeitete mit ihrer damaligen französischen Amtskollegin Nicole Ameline an dem Projekt einer Notunterkunft für Frauen. Außerdem leistete sie Frankreich eine entscheidende Unterstützung bei der Einrichtung des Frauenhauses in der Stadt Istalif.
2005 wurde Habiba Sarabi die erste Gouverneurin einer Provinz in der Geschichte Afghanistans (der Provinz Bamiyan). Sie leitete Reformen für die Bildung und eine größere Rolle der Frauen innerhalb der Gesellschaft.
2016 war sie Vizepräsidentin des Hohen Friedensrats und ist bei den 2020 in Doha aufgenommenen Friedensgesprächen zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban aktuell Mitglied der Verhandlungsdelegation der Regierung.