Frankreich engagiert sich für eine Umstellung auf nachhaltige Ernährungssysteme

2020 litten Schätzungen zufolge mehr als 800 Millionen Menschen an Hunger. In den letzten Jahren war ein Anstieg dieser Zahl zu verzeichnen, verschärft durch die sozioökonomischen Auswirkungen der Pandemie. Gleichzeitig geht weltweit rund ein Drittel der Landwirtschafts- und Nahrungsmittelproduktion verloren oder wird verschwendet. Die Ernährungssysteme sind für ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich und tragen zur Erosion der biologischen Vielfalt bei. Außerdem leiden zahlreiche Landwirte und Arbeitskräfte der weltweiten Nahrungsmittelindustrie an Armut, Lebensmittelunsicherheit und Fehlernährung.

Doch die Ernährungssysteme sind auch Teil der Lösung, um die Herausforderungen unseres Planeten zu bewältigen. Hier ist ein tiefgreifender Wandel gefragt. In diesem Sinne wurde von den Vereinten Nationen dieses Gipfeltreffen organisiert, um die internationale Gemeinschaft auf höchster Ebene angesichts der vielschichtigen Problematik der Ernährung und Landwirtschaft zu mobilisieren: Nahrungssicherheit, Ernährung, Gesundheit, Umwelt, soziale und wirtschaftliche Aspekte usw.

Frankreich ist von der Bedeutung der Landwirtschaft und Ernährung zur Umsetzung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) überzeugt und hat seine Vision einer Umstellung auf nachhaltige Lebensmittelsysteme vorgestellt. Anlässlich des Gipfels kündigte der Minister die Teilnahme Frankreichs an zwei multilateralen internationalen Koalitionen an:

• die Koalition für Agrarökologie, ein Ansatz, den Frankreich auf seinem Staatsgebiet und weltweit fördert, speziell durch die Unterstützung der Initiative Afrikas Grüne Mauer (Great Green Wall) im Sahel
• die Koalition für Schulverpflegung, in Partnerschaft speziell mit dem Welternährungsprogramm (WEP), die darauf abzielt, den Zugang der Schülerinnen und Schüler in aller Welt zu mindestens einer gesunden, sicheren und ausgewogenen Mahlzeit pro Tag zu gewährleisten.