Frankreich und die UNO-Organisationen

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Frankreich und die UNESCO

Frankreich bewirbt sich für 2023-2027 als Kandidat beim Exekutivrat der UNESCO (Gruppe I).

Die Wahl findet im November 2023 anlässlich der 42. Generalkonferenz in Paris statt.

Als Gründungsmitglied und Sitzland der UNESCO hat Frankreich Bildung, Kultur, Wissenschaft sowie Information und Kommunikation zu Prioritäten seiner Innen- und Außenpolitik erklärt. Frankreich hat sich als Mitglied des Exekutivrats dem Erfolg der UNESCO und ihrer globalen Themenschwerpunkte (Afrika, Gleichstellung der Geschlechter) verschrieben.

Frankreich möchte mit seiner Kandidatur zum Exekutivrat für den Zeitraum 2023 bis 2027 sein Engagement im Dienste der UNESCO, ihrer Handlungsfelder und Weltaktionsprogramme fortsetzen.

Frankreichs Einsatz innerhalb des Exekutivrats der UNESCO

Bildung: Eine gemeinsame Priorität Frankreichs und der UNESCO

Als Mitglied des Lenkungsausschusses des Nachhaltigkeitsziels 4 („Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern“) unterstützt Frankreich den Einsatz der UNESCO im Bildungswesen, insbesondere für Mädchen. Das Land zählt zu den wichtigsten Geldgebern der UNESCO-Bildungsprogramme und unterstützt insbesondere das Internationale Institut für Bildungsplanung (IIEP-UNESCO), das Programm O3 („Unsere Rechte, unser Leben, unsere Zukunft“) sowie das Internationale Bildungsbüro (IBE-UNESCO).

Frankreich engagiert sich für die Finanzierung der Bildung und hat die Verabschiedung der Pariser Erklärung zur Bildungsfinanzierung (2021) sowie die Organisation des Gipfels zur Transformation der Bildung (2022) unterstützt. Außerdem hat es an der Ausarbeitung des Globalen Übereinkommens über die Anerkennung von Qualifikationen im Bereich der Hochschulbildung (2019) sowie an der Vorbereitung der internationalen Konferenz über die Bildung und den Schutz von Kindern (2022) mitgewirkt.

Vertragsstaat der sechs UNESCO-Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Welterbes: Frankeich fördert und pflegt kulturelle Zusammenarbeit im Rahmen der UNESCO

Frankreich tritt für den Schutz des materiellen und immateriellen Kultur- und Naturerbes der Welt allerorts und in jeder Situation ein. Es arbeitet mit dem African World Heritage Fund zusammen, um die Repräsentativität der Listen des Welterbes zu stärken. Der Schutz des Welterbes in Konfliktsituationen und der Kampf gegen den illegalen Handel mit Kulturgütern gehören zu seinen erklärten Zielen.

Durch die Bereitstellung seines Forschungsschiffs Alfred Merlin an die UNESCO trägt Frankreich entscheidend zur Erkundungsmission der Skerki-Bank bei, der ersten solchen Mission im Rahmen des Übereinkommens über den Schutz des Unterwasser-Kulturerbes.

Als Mitglied des zwischenstaatlichen Ausschusses des Übereinkommens über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen setzt sich Frankreich für die Durchsetzung dieses Übereinkommens auf Online-Plattformen ein.

Frankreichs Beitrag zu einer ehrgeizigen und handlungsfähigen UNESCO

Beim Exekutivrat plädiert Frankreich für einen Haushalt, der der UNESCO einen ausreichenden Handlungsspielraum gibt, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Es zählt zu den größten Geldgebern der UNESCO, sowohl was die Beteiligung am ordentlichen Haushalt betrifft als auch hinsichtlich freiwilliger Beiträge. Letztere sind seit 2019 auf 10 Millionen Euro pro Jahr gestiegen. Frankreich ist bestrebt, dieses Beitragsniveau zu halten, und wird seiner Beteiligung am ordentlichen Haushalt weiterhin fristgerecht nachkommen.

Frankreich hat die Initiativen der UNESCO zur Krisenbewältigung unterstützt, darunter das Programm „Revive the Spirit of Mosul“ im Irak, die Initiative Li-Beirut im Libanon sowie ähnliche Aktionen in der Ukraine.

Die ständige Vertretung Frankreichs bei der UNESCO trägt zur intellektuellen Stimulation und zum Austausch innerhalb der UNESCO bei

Frankreich wird von einer dynamischen Delegation vertreten, die aktiv am Leben der UNESCO teilnimmt. Gestützt wird diese Vertretung außerdem von der französischen UNESCO-Nationalkommission (CNFU), die eine Schnittstelle zwischen der UNESCO und der französischen Zivilgesellschaft bildet. 2022 wurden auf Initiative der CNFU in Partnerschaft mit dem weltweiten Netzwerk der Nationalkommissionen 60 wissenschaftliche, bildungsbezogene und kulturelle Veranstaltungen organisiert.

Frankreich unterstützt die kulturelle Vielfalt und verteidigt die Frankophonie

Als Vizepräsident und aktives Mitglied der Gruppe französischsprachiger UNESCO-Botschafter (GAFU) setzt sich Frankreich für den Einsatz des Französischen als Arbeitssprache des Sekretariats und offizielle Sprache der Führungsgremien der UNESCO ein und ist so auf den Schutz der sprachlichen und kulturellen Vielfalt bedacht.

Frankreichs Aufgaben als Sitzland der UNESCO

Als Sitzland steht Frankreich der UNESCO zur Seite und sorgt für optimale Voraussetzungen für die Arbeit der UNESCO und ihrer Mitgliedstaaten. In den letzten Jahren hat Frankreich die Zinsen für das UNESCO-Darlehen zur Renovierung des Gebäudes V (Miollis) übernommen, das die ständigen Vertretungen zahlreicher Mitgliedstaaten beherbergt. Es finanzierte außerdem eine technische Studie im Hinblick auf die Renovierung von Gebäude VI (Bonvin), wie dies bereits bei der Renovierung des Standorts Fontenoy (Belmont-Renovierungsprogramm) der Fall war, und wird in diesem Zusammenhang eine weitere Studie finanzieren.

Stand: Juli 2023